© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/05 11. März 2005

Meldungen

Der Untergang - Vergessene deutsche Gedenktage 1944/45

Vor sechzig Jahren: Polen erhält Hoheit über Ostdeutschland

Am 14. März 1945 überträgt die UdSSR die Hoheit über das eroberte ostdeutsche Staatsgebiet bis zur Oder-Neiße-Linie an die provisorische Regierung der Volksrepublik Polen. Lediglich Stettin, Swinemünde und das westliche Oderufer bleiben bis auf weiteres unter sowjetischer Kontrolle. Gleichzeitig wird das im Vertrag von Riga 1920 von Polen gewonnene und durch den Hitler-Stalin-Pakt 1939 an die Sowjetunion gefallene Ostpolen an die UdSSR abgetreten.

 

Abbreviatur des Palästina-Problems

SEELZE. An Studien zum israelisch-palästinensischen Konflikt ist kein Mangel. Trotzdem kann eine Abbreviatur, wie sie Elmar Krautkrämer in Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (2/05) liefert, nicht schaden. Fraglich ist nur, ob man, wie er es tut, die Kurzgeschichte des Konflikts mit dem Krieg von 1967 anhebt. Diese Reduzierung spart den eigentlichen Konfliktherd, die jüdische Landnahme, aus. Mit dem 67er-"Blitzkrieg" zu beginnen, ist daher nur sinnvoll, um den Ausgangspunkt für die akute Variante des Palästinaproblems zu bestimmen: die Besetzung und - im Falle Jerusalems - Annexion arabischen Gebietes, die über die 1948 gewaltsam gezogenen Grenzen Israels hinausging. Im Gegensatz zum spärlich zitierten Ludwig Watzal, einem der schärfsten Kritiker der israelischen Besatzungspolitik, deutet Krautkrämer deren problematische Aspekte kaum an. Etwa liegt im besetzten Gebiet die Wasserversorgung zu achtzig Prozent in jüdischer Hand, obwohl die Siedler nur acht Prozent der Bevölkerung ausmachen. Wie aus der auch nach des "Diktators Arafat" Tod weiterhin "verfahrenen Situation" ein Ausweg zu finden ist, sieht auch Krautkrämer nicht. Zumal die Regierung Scharon den Siedlungsbau im Westjordanland wieder aufgenommen hat.

 

Erste Sätze

In der Rosenhecke vor meinem Haus im Riesengebirge zu sitzen und dem Traum zu folgen, der das Nahe mit dem Fernen zu schöpferischer Einheit bindet - wie gerne erlebte ich es wieder.

Gerhart Pohl: Südöstliche Melodie, Berlin-Stuttgart 1963


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