© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/05 22. April 2005

Meldungen

Mölders I: FDP stellt kleine Anfrage

Berlin. Die FDP-Bundestagsfraktion hat eine kleine Anfrage an die Bundesregierung zur Tilgung des Namens Mölders aus der Bundeswehr beschlossen. Unter anderem fordert die Fraktion die Regierung auf, die Frage zu beantwortet, ob Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) befugt ist, das Jagdgeschwader 74 anzuweisen, das 1973 vom damaligen Bundespräsident Gustav Heinemann (SPD) verliehene Ärmelband mit dem Schriftzug "Mölders" wieder abzulegen. Zudem wollen die Liberalen von der Bundesregierung wissen, ob der Verteidigungsminister beabsichtigt, weitere "Kasernen, Verbände und Schiffe, deren Namensgeber ehemalige Soldaten der Wehrmacht waren" umzubenennen. In ihrer Anfrage verweist die FDP darauf, daß die Bundesregierung noch im Jahr 2000 die Streichung des Namens Mölders abgelehnt hatte.

 

Mölders II: Straße darf Namen behalten

Geilenkirchen. Die Möldersstraße in Geilenkirchen wird nicht umbenannt. Nach einem Bericht der Aachener Zeitung lehnte der Rat der Stadt in der vergangenen Woche einen entsprechenden Antrag der Grünen ab. Die Partei hatte unter Verweis auf den auf die Bundeswehr bezogenen Bundestagsbeschluß von 1998, ehemaligen Mitgliedern der Legion Condor kein ehrendes Andenken zu bewahren, gefordert, die nach dem Jagdflieger benannte Straße im Stadtteil Teveren umzubenennen. Die Fraktionen von CDU und FDP stimmten gegen diesen Antrag. Der Sprecher der CDU-Fraktion, Wilhelm-Josef Wolff, sagte, seine Partei sehe keinen Handlungsbedarf. "Mölders war nicht in der NSDAP, er war Soldat und kein Kriegsverbrecher." Der FDP-Fraktionsvorsitzende Manfred Solenski kritisierte, die Grünen hätten den Soldaten und Menschen Mölders ungerechtfertigt in die Ecke eines Nationalsozialisten gestellt.

 

Mölders III: Apel kritisiert Umbenennung

Berlin. Der ehemalige Bundesverteidigungsminister und SPD-Politiker Hans Apel hat in einem Gespräch mit der Deutschen Militärzeitschrift gefordert, die Deutschen müßten "endlich zu einem normalen Verhältnis" zur eigenen Geschichte finden. Hierzu gehöre auch die Anerkennung und Würdigung der Leistungen deutscher Soldaten im Zweiten Weltkrieg. "Untadelige Helden auf deutscher Seite" seien durchaus als Namensgeber von Bundeswehreinheiten geeignet, sagte Apel. Dies gelte auch für den Jagdflieger Werner Mölders. Die Tabuisierung der eigenen Geschichte sei für ihn "immer schwerer erträglich". Die pauschale Verurteilung von Angehörigen der Waffen-SS lehnte der ehemalige Minister ebenfalls ab. Apel war von 1978 bis 1982 Verteidigungsminister unter Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD).


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