© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/05 22. April 2005

Meldungen

Verkündigung bis zum Systemumbruch

FREIBURG. Wenn Wirtschaftsunternehmen ins Trudeln geraten, geben Vorstände die Devise aus, man werde sich zukünftig auf die Kernkompetenz konzentrieren. An solches Pfeifen im dunklen Wald erinnert der ebendiese Besinnung auf "Kernkompetenz" einfordernde Beitrag von Barbara Huber-Rudolf, Islamwissenschaftlerin und Mitarbeiterin in der Christlich-Islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle in Frankfurt/M., über den "ehrlichen christlich-islamischen Dialog" im März-Heft der katholischen Stimmen der Zeit. Die Autorin stellt sich der schon vehement im Spiegel (51/01) vorgetragenen Kritik an einem verlogenen "Dialog", in welchem "der Gutmensch immer der Gelackmeierte" sei. Denn ein auf Täuschung gestelltes System wie der Islam, das auf ein System treffe, dem die Fähigkeit zu Erkennung der Täuschung fehle, "begründet die klassische Konstellation von Betrüger und Altruist, die sich in jedem Fall zugunsten des Betrügers" ergebe. Huber-Rudolf setzt dagegen auf kernkompetenzielle "Verkündigung", die jeden "Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit des Gesprächspartners" und jede Sorge, betrogen zu werden, hinter sich lasse. Dieses "Heilsangebot" könnten Muslime, wenn man sie nur richtig "einbinde", gar nicht ausschlagen. Sollte es trotzdem zum "Umsturz des demokratischen Systems" komme, etwa weil es aus demographischen Gründen möglich würde, die Verfassung zu ändern, dann wäre das eben "Ausdruck demokratischer Verfassungswirklichkeit".

 

Der Untergang - Vergessene deutsche Gedenktage 1944/45

Vor sechzig Jahren: Die Tragödie im Kessel von Halbe

Im Raum der brandenburgischen Ortschaft Halbe südöstlich von Berlin hat sich eines der opferreichsten Dramen auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik abgespielt. Die immer enger Zusammengedrängten, wovon die Masse deutsche Soldaten aber auch viele Flüchtlinge waren, fanden durch unbarmherzigen, permanenten Artilleriebeschuß, Kampfhandlungen und Luftangriffe ein tödliches Ende. Ohne die genaue Zahl der Opfer zu kennen, darf man von mindestens 60.000 Toten ausgehen, die oft heute noch in den Wäldern um Halbe verscharrt sind.


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