© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/05 22. April 2005

Blick in die Medien
Vergiftet
Ronald Gläser

In den USA ist manches besser, aber auch vieles schlechter als bei uns. Nehmen wir die Dicken. Von denen gibt es viel mehr als bei uns, und sie sind teilweise noch viel fetter als deutsche Dicke. Oder eben die politische Korrektheit: Sie grassiert an öffentlichen Institutionen und Hochschulen viel schlimmer als in Europa. In dieser vergifteten Atmosphäre ist so etwas wie eine neue Inquisition entstanden. Dieses Klima hat dazu geführt, daß der Hollywood-Star Kirstie Alley in die Kritik geraten ist. Die 54jährige hatte seit geraumer Zeit keinen Erfolg auf der Leinwand mehr zu feiern. Aus Frust futterte sie mehr, als ihrer Figur guttat. Also fand sie sich bereit, eine "Abgehalfterter Star ist sich für nichts zu schade"-Sendung zu drehen. In Fat Actress (Fette Schauspielerin) spielt Kirstie Alley eine dicke Frau namens Kirstie Alley, die an ihrem Comeback als Schauspielerin arbeitet. Als ihr jemand in der Sendung zur Bulimie riet, kam sofort ein Vertreter des Betroffenen-Verbandes und warnte: "Eßstörungen sind nicht witzig." Wir dürfen warten, bis Marianne Sägebrecht in so einer Sendung bei uns auftaucht. Oder doch Hella von Sinnen?


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