© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/05 06. Mai 2005

Meldungen

Fischer: "antideutsche Hetze" in Togo

BERLIN/LOME. Nach dem Überfall auf das Goethe-Institut in Togo hat Bundesaußenminister Joschka Fischer die Regierung in Lomé aufgerufen, gegen "von einigen Gruppen offenbar betriebene antideutsche Hetze" einzuschreiten. Die Urheber dieser "unsäglichen Akte von Brandstiftung und Vandalismus" müßten umgehend ermittelt und bestraft werden, forderte Fischer. Die ersten der rund 300 in Togo lebenden Deutschen befolgten nach Angaben des Auswärtigen Amts bereits den Rat, das westafrikanische Land vorübergehend zu verlassen.

 

Die Deutschen dürfen nicht sprachlos werden

SALZBURG. Der Siegeszug der Englischen insbesondere in den Natur- und Wirtschaftswissenschaften stand im Mittelpunkt der Frühjahrstagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Salzburg. Zwar zeigten sich die Teilnehmer darin einig, daß diese Entwicklung nicht aufzuhalten sei. Sie befürchteten jedoch, daß die Deutschen dadurch bei aktuellen wissenschaftlichen Themen sprachlos werden könnten und die deutsche Sprache weiter an Bedeutung verliere. "Wenn gewisse Funktionsbereiche in einer Sprache nicht mehr ausgebaut werden, schrumpft ihre Reichweite", sagte Akademie-Vizepräsident Uwe Pörksen. Er appellierte an die Wissenschaftler, entscheidende Forschungsarbeiten auch in Deutsch vorzulegen.

 

Immer mehr Kinofilme behalten Originaltitel

WÜRZBURG. Immer mehr Kinofilme aus den USA oder Großbritannien behalten ihren Originaltitel, wenn sie hierzulande in die Kinos kommen. Zu diesem Ergebnis kam der Sprachwissenschaftler Christoph Schubert bei einer vergleichenden Untersuchung von mehr als 1.700 Filmtiteln, wie die Universität Würzburg am Montag mitteilte. Der Studie zufolge behielten zwischen 1944 und 1953 nur neun Prozent der gezeigten Filme ihren englischen Originaltitel. Im Zeitraum von 1994 bis 2002 waren es dagegen schon 47 Prozent. Zur Begründung hieß es, Titel wie "Spiderman", "Speed" oder "Men in Black" bereiteten auch Menschen mit geringen Englischkenntnissen keine Probleme mehr.

 

Pieper fordert mehr Schwule in Schulbüchern

MÜNCHEN. Homosexualität soll Thema im schulischen Unterricht werden. Das fordert die Vorsitzende des Bildungsausschusses im Deutschen Bundestag, Cornelia Pieper. "Nur so bauen wir Vorurteile ab", sagte die scheidende FDP-Generalsekretärin letzte Woche in einem Interview mit dem Münchner Nachrichtenmagazin Focus. Die künftige Vize-Vorsitzende der Liberalen plädiert dafür, die Schulbücher entsprechend zu überarbeiten. "In Textaufgaben und Lesestücken müssen Homosexuelle ebenso vorkommen wie Alleinerziehende oder Patchwork-Familien." Kinder müssen nach Ansicht der Politikerin lernen, "daß eine homosexuelle Partnerschaft eine Verantwortungsgemeinschaft ist wie alle anderen". Dadurch erleichtere man Schülern und Lehrern, sich zu ihrer Homosexualität zu bekennen.

 

Goethepreis geht an den Schriftsteller Amos Oz

FRANKFURT/MAIN. Der israelische Schriftsteller Amos Oz (65) erhält im August den mit 50.000 Euro dotierten Goethepreis 2005 der Stadt Frankfurt am Main. Die renommierte Auszeichnung wird alle drei Jahre vergeben.

 

Sprach-Pranger

"BASF - The Chemical Company"

Aus einer Werbeanzeige des deutschen Chemiekonzerns


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