© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/05 20. Mai 2005

Meldungen

Aufregung um Seminarbesuch

Berlin. Ein Mitglied des Berliner CDU-Kreisverbandes Steglitz-Zehlendorf ist von Berliner Zeitungen scharf für seine Teilnahme an einer Veranstaltung des Instituts für Staatspolitik (IfS) angegriffen worden. Unter der Überschrift "Ja ich war auf dem Nazi-Seminar" berichtet die Boulevard-Zeitung B.Z. über die Teilnahme des Berliner CDU-Mitgliedes Gérard Bökenkamp an einem Seminar des IfS. Die Bezeichnung "Nazi-Seminar" stammt nicht von dem Studenten, der auch Mitglied der Jungen Union ist, sondern von der Zeitung selbst. Zuvor hatte die Zeitschrift Stern in einem Bericht über "Rechtsradikale" über Bökenkamps Teilnahme an der IfS-Veranstaltung berichtet. Die CDU kündigte an, den "Sachverhalt" zu ermitteln.

 

Gysi hält PDS im Westen für gescheitert

Berlin. Der Aufbau der PDS in den alten Bundesländern ist aus Sicht ihres ehemaligen Vorsitzenden Gregor Gysi gescheitert. Gysi sagte gegenüber dem Berliner Tagesspiegel, er mache sich keine Illusionen mehr. Die Partei sei aber offen für Personen wie Oskar Lafontaine (SPD), Ottmar Schreiner (SPD) oder Aktivisten der linken Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit. Allerdings hätten "solche Linken im Westen der PDS gegenüber Hemmungen", da die Partei "im Westen eher wie eine ausländische Partei" wirke. Eine Spitzenkandidatur für die PDS bei der Bundestagswahl 2006 ließ Gysi offen. Wichtig sei für ihn, daß die PDS wieder Fraktionsstärke erreiche.

 

Hildebrandt legt Berufung ein

Berlin. Die Initiatorin des Mauermahnmals am ehemaligen Checkpoint Charlie in Berlin, Alexandra Hildebrandt, hat Berufung gegen die Räumung des Denkmals eingelegt. Das Landgericht Berlin hatte Hildebrandt Anfang April dazu verurteilt, die beiden Grundstücke, auf denen sie im vergangenen Jahr Mauersegmenten und 1.067 Holzkreuze für die Opfer der deutschen Teilung errichtet hatte, zu räumen (JF 16/05). Hildebrandt, die die Flächen in Berlin-Mitte bis Ende 2004 gepachtet hatte, bemüht sich um einen Kauf der Grundstücke.

 

Politikwissenschaftler Sontheimer gestorben

Murnau. Der Politikwissenschaftler Kurt Sontheimer ist am Pfingstmontag im Alter von 76 Jahren im bayerischen Murnau gestorben. Sontheimer, der Mitglied der SPD war, ist mit seinem Buch "Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik" bekannt geworden. Er setzte sich darin mit der Rolle der geistigen Eliten in Deutschland vor 1933 auseinander. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit war Sontheimer im Präsidium des Evangelischen Kirchentages aktiv.


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