© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/05 24. Juni 2005

Meldungen

Vor sechzig Jahren: Flüchtlingsschutz nicht für Deutsche

Am 26. Juni 1945 wird in San Francisco die Charta der Vereinten Nationen verabschiedet. Am Rande der Konferenz wird vereinbart, daß deutsche Flüchtlinge und "Umsiedler" vom Rechtsstatus der Displaced Persons ausgeschlossen werden, da sie "Angehörige des für Krieg und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlichen Tätervolks" seien. Damit bleiben ihnen internationale Schutz- und Fürsorgemaßnahmen vorenthalten. Am selben Tag verkündet Edward Ochab, polnischer "Minister für die wiedergewonnenen Gebiete", die Vertreibung der Deutschen.

 

US-Geschichtspolitik und EU-Integration

BERLIN. Die US-Amerikaner konnten bekanntlich auch in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts nicht von ihrem liebsten Zeitvertreib lassen, zu "Kreuzzügen" aufzubrechen, um diesmal vornehmlich den moslemischen Teil der Menschheit mit den Segnungen von "Freiheit und Demokratie" zwangsweise zu beglücken. Unblutig, wenn auch keineswegs zwanglos, verlief hingegen parallel dazu der von Stuart Eizenstat proklamierte "Crusade for Justice", der die europäischen Nationen mit horrenden "Entschädigungsforderungen" jüdischer, von der US-Administration kräftig unterstützter Organisationen konfrontierte. Um diese Forderungen geschichtspolitisch zu legitimieren, hätten Eizenstat und eine Reihe von Historikern den "Holocaust" erfolgreich "internationalisiert", wie Jan Surmann beifällig ausführt (Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 4/05). Es sei gelungen, die "Holocaust-Erinnerung als integralen Bestandteil eines neuen Erinnerungs-Narrativs der westlichen Länder" zu installieren. Der "Holocaust" sei so in seiner "universalisierten Form zu einem moralischen Imperativ" erhoben worden, der nach Surmanns Einschätzung offenbar die europäische Verfassung ersetzt, da doch dank US-Nachhilfe das "europäische Holocaust-Gedächtnis" zentraler Bezugspunkt für den "Prozeß der europäischen Integration" geworden sei.

 

Erste Sätze

Nach dem ersten mosaischen Gebot vom Halten zu Jahwe, verlangt das zweite, man solle den Namen Gottes nicht mißbrauchen.

Josef Bernhart: De profundis, Leipzig 1935


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