© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/05 01. Juli 2005

Meldungen

Rechtschreibreform: "Belastung für Schulen"

KÖLN. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, befürchtet angesichts des Streits um die Rechtschreibreform eine "Zwei-Klassen-Schreibung". Die Beschlüsse der Kultusministerkonferenz (KMK) seien nur verbindlich für Schulen und Behörden, sagte Kraus am Freitag im WDR-5-"Morgenecho". "Jeder Staatsbürger, jeder Journalist, jeder Autor kann schreiben, wie er will", betonte er. Dies könne zu einer anerkannten und einer weniger anerkannten Schreibung führen. Es sei auch eine "Belastung für die Schulen", daß es zeitgenössische Autoren gebe, die im Unterricht gern behandelt würden, ihre Werke aber nicht in neuer Schreibweise verfaßten. Die unionsgeführten Bundesländer hatten am vergangenen Donnerstag bei der Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin gefordert, die Reform um ein Jahr zu verschieben. Die SPD-Länder lehnten dies jedoch ab. Damit treten wie Anfang Juni von der Kultusministerkonferez beschlossen zum 1. August Teile des neuen Regelwerks in Kraft.

 

NRW: Landtag soll doch Kulturausschuß erhalten

DÜSSELDORF. Der nordrhein-westfälische Landtag soll nun doch einen eigenständigen Fachausschuß für Kulturpolitik erhalten. Die Koalitionsfraktionen von CDU und FDP sprachen sich am Dienstag in Düsseldorf dafür aus, einen solchen Kulturausschuß einzurichten. Auch die Oppositionsfraktionen von SPD und Grünen unterstützen das Vorhaben. Zunächst war geplant, die Kultur in der neuen Legislaturperiode mit im Hauptausschuß zu behandeln. Dies war auf heftige Kritik des Deutschen Kulturrates gestoßen.

 

Kulturrat legt Wahlprüfsteine vor

BERLIN. Der Deutsche Kulturrat hat eine überwiegend positive Bilanz der Kulturpolitik der Bundesregierung gezogen. "Vor sieben Jahren hat Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) einen großen Schritt getan, indem er die Kulturpolitik des Bundes aus der Anonymität geholt und ihr ein Gesicht gegeben hat", sagte der Kulturrats-Vorsitzende Max Fuchs vergangenen Donnerstag in Berlin. So seien unter Schröder das Amt eines Kulturstaatsministers, ein Kulturausschuß und eine Enquetekommission "Kultur in Deutschland" eingerichtet worden. Der Kulturrat legte allen Parteien Wahlprüfsteine zu ihrer Kulturpolitik auf Bundesebene vor. Die Antworten sollen am 1. September in der Zeitschrift des Kulturrats, Politik und Kultur, veröffentlicht werden.

 

Gedenkstätte für Christoph M. Wieland

OSSMANNSTEDT. Das Landgut des zu Unrecht vergessenen Dichters Christoph Martin Wieland in Oßmannstedt bei Weimar hat vergangenes Wochenende seine Türen für Besucher geöffnet. Für 1,8 Millionen Euro von Grund auf saniert, präsentiert sich das Haus als Lebensort eines Mannes, der einst der erste Dichter von Rang am Hof des Weimarer Herzogtums war. "Kein anderer deutscher Dichter hat eine solche Bedeutung für die Entprovinzialisierung der deutschen Literatur", sagte der Hamburger Mäzen Jan Philipp Reemtsma. Wieland (1733-1813) schrieb Romane und Märchen, verfaßte literaturkritische, philosophische und kunsttheoretische Werke und gründete den Teutschen Merkur, der zur wichtigsten literarischen Zeitschrift Deutschlands wurde. In den Wohnräumen des Dichters illustrieren neben Möbeln und Interieur auch Dokumente, Bücher, Plastiken, Gemälde und Grafiken Wielands Schaffen.

 

Sprach-Pranger

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