© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/05 08. Juli 2005

Meldungen

Erneut mehr Sterbefälle als Geburten

Wiesbaden. In Deutschland gab es im vergangenen Jahr 113.000 mehr Sterbefälle als Geburten. Die Zahl der Todesfälle liegt in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden bereits seit 1991 über der Geburtenzahl. Ende 2004 lebten in Deutschland 82.510.000 Menschen. Laut Bundesamt ging die Bevölkerungszahl durch einen Zuwanderungsüberschuß von 83.000 Einwanderern allerdings nur um 31.000 Einwohner zurück. Im vergangenen Jahr wanderten rund 55.000 ausländische Personen mehr nach Deutschland ein (602.000), als Deutschland wieder den Rücken kehrten (547.000). Zudem zogen 27.300 Deutsche mehr in ihr Heimatland zurück, als auswanderten. Die Bevölkerungszahl in den östlichen Bundesländern nahm 2004 um 91.000 Menschen ab. In den übrigen Bundesländern - mit Ausnahme des Saarlandes und Nordrhein-Westfalens - nahm die Zahl der Einwohner zu.

 

Altbundeskanzler Kohl muß aussagen

AUGSBURG. In dem Prozeß gegen den früheren Rüstungsstaatssekretär Holger Pfahls müssen Altbundeskanzler Helmut Kohl und seine damaligen Minister Klaus Kinkel, Hans-Dietrich Genscher (beide FDP) und Theo Waigel (CSU) als Zeugen vor dem Augsburger Landgericht voraussichtlich am 26. Juli aussagen. Der damalige Unions-Innenminister Wolfgang Schäuble wird wenige Tage später in Berlin angehört. Der Vorsitzende Richter Maximilian Hofmeister erhofft sich von den Politikern nähere Erkenntnisse über die Lieferung von Fuchs-Spähpanzern an Saudi-Arabien Anfang der neunziger Jahre. Pfahls wird angeklagt, bei der Einfädelung dieses Geschäftes Bestechungsgelder in Höhe von vier Millionen Mark angenommen zu haben. In seiner Verteidigung hatte Pfahls ausgesagt, er habe nur Entscheidungen des Bundeskanzlers und des Bundessicherheitsrates vollzogen. Pikant sind die aktuellen Vorladungen, da im Verlauf desselben Prozesses 1999 auch die CDU-Spendenaffäre aufgedeckt wurde. Ein Sprecher des Gerichtes betonte allerdings, daß es dem Gericht nicht darum gehe, erneut diese Affäre zu untersuchen, sondern den Fall Pfahls aufzuklären.

 

Kein Treffen zwischen Papst und EKD

DÜSSELDORF. Während seines ersten Deutschlandbesuches anläßlich des Weltjugendtages in Köln wird sich Papst Benedikt XVI. nicht mit Vertretern des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) treffen. Präses Nikolaus Schneider verwies darauf, daß es bisher bei einem Papstbesuch immer auch Gespräche mit Vertretern der EKD gegeben hätte. "Wenn das diesmal nicht der Fall sein sollte, hätten wir in der Tat ein Zeichen, das uns betrüben würde", sagte Schneider. Angesichts dessen rechne er unter diesem Papst nicht mit einem Ausbau der Ökumene in Deutschland.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen