© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/05 15. Juli 2005

Meldungen

Berichte über zwölf gefallene Elitesoldaten

Berlin. Bis zu zwölf Soldaten des "Kommando Spezialkräfte" der Bundeswehr sollen bislang nach unbestätigten Angaben aus deutschen Geheimdienstkreisen bei Kämpfen in Afghanistan gefallen sein. Das berichtet der unabhängige Internetdienst German Foreign Policy. Dem Bericht zufolge habe das zuständige Einsatzführungskommando in Potsdam, das die Auslandseinsätze der Bundeswehr koordiniert, jegliche Stellungnahme zu möglichen Einsätzen des KSK abgelehnt. Im Mai hatte der Spiegel berichtet (JF 22/05), daß KSK-Einheiten bereits 2003 in Afghanistan im Kampfeinsatz gewesen seien. Seit Ende Mai 2005 werde die Eliteeinheit im Südosten Afghanistans in einem eigenen Einsatzgebiet eingesetzt. Offiziell haben seit der Stationierung von Truppen in Afghanistan im Dezember 2001 16 deutsche Soldaten ihr Leben verloren. Das Verteidigungsministerium plant unterdessen, das Kontingent in Afghanistan um 800 auf 3.000 Soldaten aufzustocken.

 

Neue Heimat für die "Mölders"

Kiel. Der von der Deutschen Marine außer Dienst gestellte Zerstörer "Mölders" liegt jetzt als Museumsschiff im Marinehafen von Wilhelmshaven. Durch den Einsatz und die Unterstützung der Marine, von Privatleuten und Spendern wurde das Schiff vor der Abwrackwerft bewahrt. Die "Mölders" gehörte mehr als 30 Jahre zum 1. Zerstörergeschwader in Kiel. Der Umbenennung durch Verteidigungsminister Peter Struck (SPD), der Anfang des Jahres den Namen des Jagdfliegers Werner Mölders aus der Bundeswehr tilgen ließ, entging das Schiff, da es bereits im Dezember 2003 als letzter Zerstörer der Deutschen Marine außer Dienst gestellt worden war.

 

Grüne gegen Gelöbnis am Friedenstag in Köln

Köln. Ein für den 21. September geplantes feierliches Gelöbnis der Bundeswehr vor dem Kölner Dom hat bei Grünen und der PDS zu Protesten geführt. Die Kritiker weisen darauf hin, daß der 21. September von den Vereinten Nationen als Internationaler Friedenstag begangen wird. Ein militärisches Zeremoniell sei damit unvereinbar. Die Bundeswehr sieht indes darin keinen Widerspruch, schließlich sei die Armee ein Instrument um Krisen und Konflikte zu verhindern. Der Kölner Ratsherr Jörg Frank (Grüne) hat in der tageszeitung gefordert, daß die Bundeswehr alles ablegen sollte, "was in faschistischer oder vordemokratischer Tradition steht". PDS-Ratsherr Jörg Detjen sprach sich für "bunte Proteste" aus, mit denen das Gelöbnis "ins Absurde" gezogen werden solle.

 

Berlin: Gedenkstätte für Zwangsarbeiter

Berlin. In Berlin soll im kommenden Jahr eine Gedenkstätte eröffnet werden, die an die Zwangsarbeiter im Nationalsozialismus erinnern soll. Kultursenator Thomas Flierl (PDS) sagte Medienberichten zufolge, die geplante Gedenkstätte sei die erste ihrer Art in Deutschland und als Ergänzung zu den authentischen Orten des nationalsozialistischen Unrechts unverzichtbar. Eingerichtet werden solle die Gedenkstätte in einem ehemaligen Zwangsarbeiterlager im Stadtteil Schöneweide. Der Umbau kostet nach Angaben des Senators 1,4 Millionen Euro.

 

Blick voraus

15. Juli: Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) holt seine wegen der Anschläge in London verschobene Aussage vor dem Visa-Ausschuß nach

17. Juli: Auf einem Sonderparteitag in Berlin stimmt die PDS über eine Namensänderung im Zuge des Zusamenschlusses mit der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit ab


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen