© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/05 29. Juli / 05. August 2005

Meldungen

DFG beflügelt von Chinaeuphorie

BONN. Wie die letzten Ausgaben, so ist auch der gerade ausgelieferte Jahresbericht 2004 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gespickt mit jenem Dummdeutsch ("Exzellenzcluster", "Lunch Time Talks", "Workshop", "Forschung in 'Emerging Fields'" usw.), das man in einigen akademischen Kreisen offenbar für einen Ausweis von Weltläufigkeit hält. Den immer enger werdenden wissenschaftlichen Beziehungen zu China scheinen die Bonner "Deutschamerikaner" damit aber nicht zu schaden. Die "Chinaeuphorie" des Wirtschaftssektors gegenüber einer "aufsteigenden Weltmacht", die seit 1990 mit jährlichen Wachstumsraten von fast zehn Prozent aufwarten kann, wirkt auch auf den Wissenschaftssektor ansteckend. Das Chinesisch-Deutsche Zentrum für Wissenschaftsförderung, das die DFG in Peking finanziert, hat 2004 erstmals 24 Physiker für einen Tagungsaufenthalt in Deutschland ausgewählt. Das Pekinger Zentrum förderte zudem 2004 allein sieben Projekte im Bereich der SARS-Forschung und engagierte sich stark in der Brennstoffzellen-Forschung. Eine Premiere gab es 2004 auch in der politisch heiklen Wissenschaftskooperation, die sich auf das Territorium Tibets erstreckt: Gemeinsame geowissenschaftliche Projekte auf dem Tibetplateau sollen nach der Unterzeichnung eines "Memorandum of Understanding" nun unbehindert möglich werden.

 

Erinnerungsstätte für den 20. Juli konzipiert

STUTTGART. Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg konzipiert derzeit eine Stauffenberg-Erinnerungsstätte im Alten Schloß in Stuttgart. Am 15. November soll die Dauerausstellung eröffnet werden. Ebenso wie sein Bruder und Mitverschwörer Berthold verbrachte Claus Schenk Graf von Stauffenberg seine Jugend in Stuttgart - unter anderem im Alten Schloß. Für Paula Lutum-Lenger, Ausstellungsleiterin im Haus der Geschichte (www.hdgbw.de), stellt es "eine ganz besondere Herausforderung dar", diesen "authentischen Ort durch eine würdige Dauerausstellung wirken zu lassen". Und Thomas Schnabel, der Leiter des Hauses der Geschichte, freut sich besonders darüber, daß nach der Einrichtung der Erzberger-Gedenkstätten in Münsingen-Buttenhausen nun ein weiteres "landesgeschichtlich sehr bedeutsames Projekt" realisiert werden kann.


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