© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 39/05 23. September 2005

Zitate

"Das gegenwärtig zur Verfügung stehende Personal ist nicht sonderlich geeignet, gemeinsam zu regieren, weil beide Seiten nicht ausreichend wissen, was sie eigentlich wollen sollen."

Helmut Schmidt, Altbundeskanzler, in einem Interview in der "Zeit" vom 15. September

 

 

"Angela Merkel ist kläglich gescheitert. Sie war angetreten, eine Mehrheit der Deutschen für eine Wende, für Reformen, für 'mehr Marktwirtschaft und weniger Staat' zu gewinnen. Darauf hat ihr eine Mehrheit der Deutschen gestern geantwortet, daß sie das alles nicht wollen - keine mutigen Reformen, nicht mehr Marktwirtschaft, nicht weniger Staat."

Kommentar der "Financial Times Deutschland" vom 19. September

 

 

"Dem gegenüber fällt die große Heimatlosigkeit der Konservativen auf. Für sie ist das zwar nichts grundsätzlich Neues; schließlich sind die Erfahrungen mit einer Union, die die Konservativen immer nur am Rande mit-, aber nie wirklich annahm, Jahrzehnte alt. Aber diese Bundestagswahl hat auch die letzten Reste des Kitts hinweggekehrt, mit dem dieses 'richtige Leben im falschen' kaschiert wurde."

Guido Heinen in einem Leitartikel der "Welt" vom 20. September

 

 

"Angela Merkel, soviel ist nun bei allen offenen Fragen sicher, war die falsche Kandidatin der Union. Diese Ahnung lag immer unausgesprochen über dem pittoresken 'Angie'- Wahlkampf, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Erkenntnis offen von den Altvorderen der CDU/CSU ausgesprochen werden wird."

Claus Christian Malzahn in "Spiegel-online" vom 19. September

 

 

"Wieder einmal wurde bestätigt, daß Deutschland im Grunde ein sozialdemokratisches Land ist."

Kommentar des "Münchner Merkur" vom 19. September

 

 

"Die Deutschen wollen den Wechsel, aber sie wollen ihn, insbesondere hierzulande, nicht ganz so doll: Die Angst des Einzelnen vor sozialem Abstieg spielte bei der Wahlentscheidung offenbar erheblich mit. Dabei ist nun ein Quasi-Patt der beiden Großen, von Union und SPD, herausgekommen. Eine verzwickte Situation."

Hans Hoffmeister, Chefredakteur, in der "Thüringischen Landeszeitung" vom 19. September

 

 

"Der geniale Wahlkämpfer Schröder ist abgewählt worden: Er wird trotzdem in die Geschichte eingehen als Mann, der den Wähleranteil seiner Partei selbst nach Verschleißjahren in der Regierung einigermaßen sichern konnte."

Kommentar des Zürcher "Tages-Anzeiger" vom 19. September

 

 

"Ganz gleich, wie die Zusammensetzung der neuen Koalition aussehen wird, aus israelischer und jüdischer Sicht haben die Ergebnisse keine große Bedeutung. Denn was ist schon der Unterschied zwischen 'besonderen' Beziehungen und Beziehungen, die ein 'kostbares Gut' sind?"

Kommentar der Jerusalemer Zeitung "Haaretz" vom 19. September


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