© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 39/05 23. September 2005

Meldungen

Kalifornien: "Krieg gegen Übergewicht"

SACRAMENTO. Der Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, hat drei neue Gesetze unterzeichnet, die den Schulen strengere Ernährungsvorschriften auferlegen. Ab 2007 sollen statt süßen Limonaden und kalorienreichem Essen die Automaten mit Rohkost, Wasser, Milch und Säften befüllt werden. "Kalifornien steht vor einer Fettleibigkeits-Epidemie", warnte Schwarzenegger auf einem Ernährungskongreß letzte Woche. In den letzten zehn Jahren hätten die Kalifornier um 360 Millionen Pfund zugenommen, jedes dritte Kind sei übergewichtig. Die von Übergewicht verursachten Krankheiten kosteten den Staat 28 Milliarden Dollar pro Jahr. Bereits im Juni hatte Schwarzenegger einen Kongreß zu Körperertüchtigung und Sport einberufen. Kalifornien ist nun einer von 21 US-Bundesstaaten, die den "Krieg gegen Übergewicht" führen, den die texanische Agrarministerin Susan Combs initiiert hatte. In den USA sind derzeit etwa 16 Prozent aller Kinder stark übergewichtig.

 

Neue Mehrheitssuche in Neuseeland nötig

WELLINGTON. Bei den Wahlen in Neuseeland hat letztes Wochenende keine der beiden großen Parteien eine eigene Mehrheit erzielen können. Die Labour-Partei von Ministerpräsidentin Helen Clark kam auf 50 Sitze, die liberal-konservative Nationalpartei (NP) von Ex-Notenbankchef Don Brash auf 49 Mandate. Labour hatte bisher mit der Progressiven Koalition (PC), die nur noch einen Sitz erhielt, eine Minderheitsregierung gebildet. Sie wurde von den Grünen, die nun sechs Sitze gewonnen haben, unterstützt. Auch die neue Maori-Partei (vier Sitze) bietet sich als Partner an. Brashs NP will mit der Neuseeland-Zuerst-Partei (NZF), die sieben Abgeordnete stellt, verhandeln. Die Rechtspopulisten unter Winston Peters warben im Wahlkampf mit der Forderung nach dem Aufbau einer "Sondereinsatzgruppe patriotischer Neuseeländer", welche die Arbeit der Einwanderungsbehörde überwachen und illegale Immigranten aufspüren solle. Brash war mit der Forderung angetreten, daß die Maori, die Ureinwohner Neuseelands, weniger Subventionen in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Entwicklung erhalten.

 

Truppenabzug aus dem Irak angekündigt

OSLO/SOFIA. Der künftige norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg hat US-Präsident George W. Bush mitgeteilt, daß er die zwanzig im Irak stationierten Soldaten seines Landes abziehen will. Stoltenberg löst Mitte Oktober den bisherigen christdemokratischen Regierungschef Kjell Magne Bondevik ab. Auch die bulgarischen Truppen sollen gegen Ende des Jahres den Irak verlassen. Das hat letzte Woche der neue sozialistische Ministerpräsident Sergej Stanischew erklärt. Bulgarien wolle zwar weiterhin einen Beitrag zur Stabilisierung des Landes leisten, "aber auf eine andere Art". Im neuen japanischen Parlament sind laut einer Umfrage der Zeitung Mainichi 41 Prozent der Abgeordneten für einen Abzug nach Ablauf des Mandats im Dezember. Japan hat 600 Soldaten im Südirak.

 

Japan: Opposition wählte neuen Chef

TOKIO. Die größte japanische Oppositionspartei, die Demokraten (DPJ), haben nach ihrer Niederlage bei den Unterhauswahlen Seiji Maehara zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 43jährige siegte letzten Samstag in einer Kampfabstimmung mit knappem Vorsprung von zwei Stimmen über den früheren DPJ-Chef Naoto Kan. Maehara tritt die Nachfolge von Katsuya Okada an, der als Konsequenz aus der herben Wahlschlappe bei der Unterhauswahl vom 11. September zurückgetreten war. Bei der Wahl hatte die DPJ 64 ihrer zuvor 177 Sitze eingebüßt (JF 38/05).


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