© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/05 07. Oktober 2005

Zitate

"Wie die Entscheidung zur Türkei in den letzten Jahren eingefädelt worden ist - größtenteils von Bürokraten in der Kommission und in Außenämtern, die keinem Wähler verantwortlich sind -, läßt wenig Gutes für die Beitrittsgespräche erwarten. Immer wieder wird es heißen: Da wir schon so weit gefahren sind, können wir jetzt unmöglich anhalten."

Thomas Gutschker, Publizist, im "Rheinischen Merkur" 39/05

 

 

"Die Medien haben sich blamiert. Sie haben sich ganz auf die Prognosen verlassen und sich gegenseitig in ihren falschen Einschätzungen noch bestärkt, statt sie mit Distanz zu prüfen. Insofern sind wir Journalisten Teil des Problems, das mit dem überraschenden Ergebnis am 18. September sichtbar geworden ist: Das Sensorium für die Menschen außerhalb des politischen Betriebs ist stumpf geworden."

Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur, in der "Zeit" 40/05

 

 

"Daß ein in der DDR Privilegierter, Gregor Gysi, mit Hilfe eines an der Wiedervereinigung desinteressierten Westdeutschen, Oskar Lafontaine, seine aus der SED hervorgegangene Partei etablieren konnte, gehört zu den schwer begreiflichen Langzeitwirkungen der deutschen Teilung."

Thomas Küttler, bis 2003 Vizepräses der EKD-Synode, im Magazin "idea-Spektrum" 39/05

 

 

"15 Jahre nach der Einheit hat sich der Einfluß der Ex-Bürgerrechtler von Bündnis 90 innerhalb der Grünen quasi pulverisiert. Werner Schulz sitzt frustriert ganz draußen, Göring-Eckardt als Fraktionsspitze abgewählt. Kein Ruhmesblatt für eine Partei, die sich gerade anschickt, im Osten wieder Boden unter die Füße zu bekommen. Der Doppelname Bündnis-Grüne ist nur noch die blasse Erinnerung an einen gemeinsamen Aufbruch"

Kommentar der "Leipziger Volkszeitung" vom 28. September

 

 

"Frau Merkel verbringt sichtbar mehr Zeit mit Nachdenken als mit Schminken. Und das begrüße ich bei einer Politikerin."

Alice Schwarzer, "Emma"-Herausgeberin, im Wiener "Profil" 39/05

 

 

"Anarchie fürchteten die Deutschen stets mehr als den Verlust der Freiheit. Aus dem gleichen Grund widerstrebt manchem Deutschen die anarchische Kraft des Marktes."

Markus Somm, Publizist, in der Zürcher "Weltwoche" 38/05

 

 

"Man sollte sich also durch die Reklame der Neocons nicht blenden lassen: Globale Imperialisten und globale Dschihadisten sind keine Antipoden, sondern nur Konkurrenten. Ihr gemeinsamer Feind ist die nationale Souveränität."

Jürgen Elsässer, Publizist, in der "Jungen Welt" vom 29. September

 

 

"Ein guter Patriot ist, wer sein Vaterland liebt. Patriotismus ist etwas Gesundes. Das Fehlen von Patriotismus würde zu einem neuen Nationalismus führen."

Paul Spiegel, Präsident des Zentralrats der Juden, in der Nürnberger "Abendzeitung" vom 21. September


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