© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/05 21. Oktober 2005

Meldungen

Polizei setzt auf ausländische Bewerber

Berlin. Die Berliner Polizei will 2006 zehn Prozent ihrer Ausbildungsplätze mit ausländischen Jugendlichen besetzen. Die Polizei benötige Mitarbeiter verschiedener Herkunft, um der kulturellen Vielfalt der Stadt zu entsprechen, sagte der Berliner Polizeipräsident Dieter Glietsch in der vergangenen Woche. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet die Polizei unter anderem mit dem Türkischen Bund Berlin-Brandenburg (TBB) zusammen. Der TBB bereitet türkische Jugendliche mit einer sogenannten "Interkulturellen Trainingsmaßnahme" auf den Dienst bei der Polizei vor. Die vom Arbeitsamt unterstützten Kurse richten sich an "arbeitslose Jugendliche mit Migrationshintergrund" zwischen 16 und 24 Jahren. In diesem Jahr sind nach Angaben des TBB in Berlin von 70 türkischstämmigen Bewerbern 24 ausgewählt worden.

 

Ausschreibung für Palast-Abriß läuft

Berlin. Die Vorbereitungen für den geplanten Abriß des Palastes der Republik auf dem Berliner Schloßplatz gehen in die entscheidende Phase. Nach Angaben des Senates soll der Auftrag für die Abbrucharbeiten im Dezember vergeben werden. Die entsprechende Ausschreibung werde Anfang November abgeschlossen sein. Nach Informationen der Berliner Zeitung müssen beim Abriß des Gebäudes auch Asbestreste im Dach und an der Fassade entfernt werden, die bei der Asbestsanierung des Palastes zwischen 1998 und 2003 nicht beseitigt werden konnten. Der Abriß soll Mitte 2007 abgeschlossen sein. Auf der geräumten Fläche werden bis zum Beginn des vom Bundestag im vergangenen Jahr beschlossenen Wiederaufbaus des Stadtschlosses Grünanlagen angelegt.

 

Türkei: Sinner kritisiert Minderheitenpolitik

Bayreuth. Für eine "privilegierte Partnerschaft" der Türkei anstatt des angestrebten EU-Beitritts des Landes hat sich der Bayerische Staatsminister für Europaangelegenheiten, Eberhard Sinner (CSU), am Wochenende in Bayreuth ausgesprochen. Auf einer Tagung kritisierte Sinner Menschenrechtsverletzungen in der Türkei wie die Diskriminierung von Frauen, sogenannte "Ehrenmorde" und die Benachteiligung von Minderheiten. Die Behandlung von Christen in der Türkei habe sich zwar verbessert, sei aber noch immer nicht ausreichend. Sinner: "Es ist leichter eine Moschee in Deutschland zu bauen als eine Kirche in der Türkei."


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