© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/05 21. Oktober 2005

Doku-Reihe im WDR:
Im Westen war's am besten
Christoph Martinkat

Kenn'se den noch? "Im Westen ist's am besten." Oder den? "Im Osten tut's nix kosten." -Kenn'se nich? Macht nüscht, stimmt ja och nich mehr. - Es gab Zeiten, da verhieß Westen Wohlstand und Osten bessere Menschen. Beides ist lange vorbei. Kein 14. Monatsgehalt mehr und auch keine "Straße der Besten". Nur noch Schweigen, oder? Nicht ganz, wenn Volkes Stimme schweigt, erhebt sich immer noch die mediale. So in der Werbekampagne "Du bist Deutschland" oder in der ZDF-Unterhaltungs-show: "Wer sind die besten Deutschen?" Der Sender ließ votieren und bekam eine eindeutige Antwort. Zumindest von denen, die noch telefonieren wollten. Ergebnis: Konrad Adenauer ist der beste Deutsche, und dann kommt lange nichts. - Wer aber sind nun die "Besten im Westen"?

Zwischen Rhein und Ruhr, gibt's Adenauer nur

Der WDR beantwortet diese brisante Frage in einer fünfteiligen Doku-Reihe (ab 21. Oktober, jeweils freitags, 20.15 Uhr), jedoch nur für Rhein und Ruhr. Das wiederum paßt auf den ersten Nachkriegskanzler wie die Faust aufs Auge. Also ist er der Anführer unter den Besten im Westen, quasi als regionaler Nachschlag zum gesamtdeutschen Votum.

Auf den Plätzen folgen: ein Rennfahrer, ein Entertainer, ein Komiker und ein Reitsportler. Tolle Mischung im Pott! Zunächst ist Graf Berghe von Trips an der Reihe (28.10.), dann Hape Kerkeling (4.11.) - aber ist der nicht Holländer? Es folgen der Komiker Jürgen von Manger (11.11.) und endlich Hans Günter Winkler, Springreit-Olympiasieger von 1956 (18.11.). - Da war's wohl im Westen gerade am besten!


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