© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/05 04. November 2005

Meldungen

Laizismus in der Türkei gescheitert

BONN. Trotz der in der Türkei seit 70 Jahren offiziell geltenden Trennung von Staat und Religion mischt sich der türkische Staat in viele religiöse Belange ein. Das stellte das Institut für Islamfragen der Deutschen Evangelischen Allianz zum Jahrestag der Staatsgründung am 29. Oktober 1923 fest. Das Religionsministerium in Ankara beschäftige rund 100.000 Angestellte, unter anderem Imame (Vorbeter), Prediger, Muezzine und Rechtsgelehrte. Es kontrolliere die 70.000 Moscheen im Inland und fördere islamische Initiativen im Ausland. Seit 1982 ist islamischer Religionsunterricht Pflichtfach an den Schulen. Ergänzende Koranschulen sollen die religiöse Bildung im ganzen Volk stärken. Die strikte Trennung von Staat und Religion wurde 1937 als Grundsatz in die von Kemal Atatürk (1881-1938) eingeführte Verfassung aufgenommen.

 

Umfrage: Für 70 Prozent hat die Familie Vorrang

MAINZ. 70 Prozent der Deutschen halten ihre Familie für wichtiger als ihren Beruf. Das geht aus einer Allensbach-Umfrage hervor, die das Mainzer "Forum Familie stark machen" in Auftrag gegeben hat. Demnach stellen 47 Prozent der Befragten die Familie ohne jede Einschränkung vor den Beruf. 23 Prozent sagten, daß sie manchmal dem Beruf, meistens aber der Familie den Vorrang geben. Dagegen ziehen 17 Prozent ihren Beruf der Familie vor. 13 Prozent sind unentschieden. Das "Forum Familie stark machen" ist ein überparteilicher Zusammenschluß von Menschen, die sich um die Zukunft der Familien- und Generationenbeziehungen kümmern. Kuratoriumsmitglieder sind unter anderen Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio, der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, und die niedersächsische Sozialministerin und designierte Bundesfamilienministerin, Ursula von der Leyen (CDU).

 

Kunstkritiker loben Beckmann-Ausstellung

MORITZBURG. Die Max-Beckmann-Ausstellung in der Moritzburg ist vom Internationale Verband der Kunstkritiker zur "Besonderen Ausstellung" des Jahres gekürt worden. Die Kritiker lobten Werkkenntnis, Auswahl der Leihgaben, Begleitpublikationen und Katalog. Die Schau "Max Beckmann seiner Liebsten - Doppelportrait" ist noch bis zum 27. November in Halle zu sehen und geht danach nach Berlin. Gezeigt werden etwa 100 Gemälde und Grafiken, im Mittelpunkt stehen Portraits der ersten Frau des Künstlers, Minna Beckmann-Tube. Ihr widmete Beckmann zwischen 1905 und 1913 die meisten seiner Werke und versah sie mit dem Kürzel MBSL - "Max Beckmann seiner Liebsten".

 

DGHS besteht seit 25 Jahren

AUGSBURG. Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) blickt in diesen Tagen auf ihr 25jährigen Bestehen zurück. Seit ihrer Gründung am 7. November 1980 in Nürnberg setzt sich die DGHS für die Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts des Menschen bis zur letzten Lebensminute ein, kritisiert Mißstände im Gesundheitswesen und fordert klare gesetzliche Regelungen zur Sterbehilfe und Sterbebegleitung. Dazu gibt die DGHS unter anderem viermal jährlich die Zeitschrift Humanes Leben - Humanes Sterben (JF 5/05) heraus, seit 2001 verleiht sie den mit 5.000 dotierten Arthur-Koestler-Preis für journalistische Beiträge zum Thema Sterbehilfe.

 

Sprach-Pranger

"Tune it! Safe!"

Initiative unter der Schirmherrschaft von Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe gegen das unerlaubte Aufmotzen von Autos


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