© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/05 18. November 2005

Meldungen

Früherer Heß-Bewacher Eugen K. Bird gestorben

BERLIN. Der ehemalige US-Kommandant im Spandauer Kriegsverbrechergefängnis und oberste Bewacher von Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß, Eugen K. Bird, ist, wie erst jetzt bekanntwurde, am 28. Oktober im Alter von 79 Jahren in Berlin gestorben. Das teilte die Vereinigung 17. Juni 1953 mit, der Bird in den letzten Jahren freundschaftlich verbunden war. Geboren am 11. März 1926 in Lambert, Montana/USA, kämpfte Bird im Zweiten Weltkrieg als Infanterie-Soldat in Deutschland, Korea und Japan. 1947 wurde er Erster amerikanischer Wachoffizier im alliierten Kriegsverbrechergefängnis in Berlin-Spandau, von 1964 bis 1972 war er dessen Kommandant. Während seiner Amtszeit hatte Bird ein Vertrauensverhältnis zu dem in Nürnberg zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilten Rudolf Heß aufgebaut. Sein Bestseller-Buch über Heß ("The Loneliest Man in The World") erschien in 35 Ländern und wurde in zwölf Sprachen übersetzt. Bis zu seinem Tod hielt Bird an seiner Version fest, nach der Heß 1987 in Spandau ermordet worden sei. Die Beisetzung Birds findet an diesem Freitag im engsten Familienkreis statt.

 

FDP kritisiert Koalitionsvertrag

BERLIN. Der Stellenwert von Kunst und Kultur ist nach Ansicht des medien- und kulturpolitischen Sprechers der FDP-Bundestagsfraktion, Hans Joachim Otto, im Koalitionsvertrag "extrem kurz gekommen". So werde dieser Themenbereich nicht einmal in der Präambel des Vertrages erwähnt, sagte Otto Montag dieser Woche im Deutschlandradio Kultur. Das größte Problem aber sei, daß im Gegensatz zu allen anderen Kompetenzbereichen bisher keine Person benannt wurde, die für Kultur und Medien in der Bundesregierung zuständig sein soll. Im Gespräch dafür sind der Bremer CDU-Landesvorsitzende Bernd Neumann und die Vorsitzende der Frauenunion, Maria Böhmer. Mit diesen Kandidaten zufrieden zeigte sich unterdessen der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann. "Diese Namen werden viele erschauern lassen, mich nicht", sagte er der Berliner Zeitung. "Den Luxus eines Schöngeistes, einer Person aus dem Kulturbereich wie bisher, können wir uns nicht mehr leisten", so Zimmermann.

 

Vorschläge für Unwort des Jahres 2005 gesucht

FRANKFURT/MAIN. Für die Wahl zum Unwort des Jahres 2005 können noch bis 9. Januar Vorschläge eingereicht werden. Gesucht werden Wörter, die im zurückliegenden Jahr besonders negativ aufgefallen sind, weil sie einen Gegenstand, eine Person oder einen Vorgang unangemessen wiedergegeben haben. Die Entscheidung wird am 24. Januar bekanntgegeben, wie der emeritierte Frankfurter Germanistik-Professor und Initiator Horst Dieter Schlosser am Donnerstag in Frankfurt am Main mitteilte. Das Unwort des Jahres wird seit 1991 jährlich gekürt. 2004 hieß es "Humankapital". Anlaß war eine EU-Erklärung, in der das Wort die "Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie das Wissen, das in Personen verkörpert ist", bezeichnete. In den Jahren davor waren es "Tätervolk", "Ich-AG", "Gotteskrieger", "Kollateralschaden". Vorschläge sind zu richten an: Professor Horst Dieter Schlosser, Universität Frankfurt, Fach 161, 60629 Frankfurt/Main. Fax: 069 / 7 98-326 75 oder E-Post: Unwort@em.uni-frankfurt.de 

"Naturshop"

Internetversand des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) in Bayern e.V. mit den Rubriken "Fanshop" und Outdoor", in denen unter anderem Rucksäcke als "LBV Air Trail" oder "Day-Pack" angeboten werden.


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