© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/05 25. November 2005

Sinnsuche
CDU: In Merkels Wahlkreis sammeln sich die Konservativen
Tobias Westphal

Ausgerechnet am Vorabend der Kanzlerwahl trafen sich in der kleinen Stadt Grimmen in Mecklenburg-Vorpommern im Wahlkreis von Bundeskanzlerin Angela Merkel CDU-Mitglieder und andere politisch interessierte Bürger, um sich dem Thema Konservatismus zu nähern.

Eingeladen hatte der Grimmener Kreis, ein Zusammenschluß innerhalb der Landes-CDU, der sich selbst als "konservativ-sozial" charakterisiert und seit seiner Gründung im Sommer in der Partei bereits einige Aufmerksamkeit erregt hat. Der Kreis will nach eigenen Angaben konservativ-soziale Werte offensiv vertreten und in der Union wieder verstärkt zur Geltung bringen (JF 30/05). Im Mittelpunkt der öffentlichen Veranstaltung stand daher die Frage: "Konservativ sein heute - ist unsere Gesellschaft noch zu retten?" Über 50 Zuhörer verfolgten einen Vortrag des ehemaligen DDR-Bürgerrechtlers und konservativen Publizisten Ulrich Schacht zu dem Thema.

Als Grundlage für seine Arbeit sieht der Arbeitskreis die christliche Werteordnung und ein klares Bekenntnis zu den christlich-abendländischen Wurzeln. Man sei der sozialen Gerechtigkeit verpflichtet, fördere den Mittelstand und setze sich für eine wehrhafte Demokratie und einen starken Rechtsstaat ein. Der Kreis soll zur Heimat aller werden, die sich diesem Profil verpflichtet fühlen.

Weitere Veranstaltungen geplant

Der Landtagsabgeordnete und Sprecher des Kreises, Reinhardt Thomas, sagte der JUNGEN FREIHEIT, man wolle die CDU mit einem neuen Politikstil, neuen Leuten und einer klaren Sprache verändern. Thomas kündigte weitere Veranstaltungen des Grimmener Kreises an, bei denen vor allem Themen wie Konservativismus, Gemeinwesen und gesellschaftliches Engagement behandelt werden sollen.


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