© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/05 25. November 2005

Meldungen

Papst Benedikt XVI. ehrt Christa Meves

BONN. Christa Meves, eine der meistgelesenen christlichen Autorinnen Deutschlands, ist von Papst Benedikt XVI. mit dem Gregorius-Orden ausgezeichnet worden. Seit 1978 Mitherausgeberin der Wochenzeitung Rheinischer Merkur, kann Christa Meves bis heute auf etwa 110 Buchpublikationen und Übersetzungen in 13 Sprachen verweisen. Ihre Gesamtauflage in deutscher Sprache beträgt nach Angaben auf ihrer Internetseite fünf Millionen Exemplare. Überreicht wurde die Auszeichnung der 80jährigen Kinder- und Jugendpsychotherapeutin am 20. November in Bonn von dem Kölner Kardinal Joachim Meisner. Benannt nach Papst Gregorius I. und 1831 gestiftet von Gregorius XVI., gilt der Orden als eine der höchsten Auszeichnungen der römisch-katholischen Kirche, die an Laien verliehen werden. Die in Neumünster geborene frühere Protestantin war von 1973 bis 1984 Mitglied der EKD-Synode. 1987 trat sie zur katholischen Kirche über, weil sich die evangelischen Kirchenleitungen ihrer Ansicht nach nicht eindeutig genug gegen Abtreibungen und "Irrlehren" wie die Feministische Theologie engagierten.

Christa Meves (Foto)

 

Anna Amalia Bibliothek baut Online-Archiv auf

WEIMAR. Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar baut ein Online-Archiv für 20.000 wertvolle Bücher auf. Zu den ausgewählten Beständen gehöre die mit 14.000 Exemplare weltweit größte "Faust"-Sammlung, sagte Bibliotheksdirektor Michael Knoche vergangenen Freitag in Weimar. Ziel des Projektes ist es, die wichtigsten Werke des historischen Bibliotheksbestandes im Internet verfügbar zu machen und sie doppelt zu schützen: die kostbaren Originale vor Abnutzung, die digitalisierten Buchseiten vor Datenverlust. Gleichzeitig können die historischen Buchbestände damit der ganzen Welt per Internet zur Verfügung gestellt werden, betonte Knoche. Die Digitalisierung der kostbaren Bücher, Folianten, Karten und Bilder wird nach Angaben von Knoche die Mitarbeiter die nächsten Jahrzehnte beschäftigen. Erste Teile des Archivs sollen ab 2007 im Internet zur Verfügung stehen. Im September vorigen Jahres verlor die Bibliothek bei einem verheerenden Brand allein 50.000 historische Bücher vor allem aus dem 17. und 18. Jahrhundert, weitere 62.000 wurden durch Feuer und Löschwasser beschädigt, ein Drittel davon ist allerdings nicht mehr restaurierbar.

 

Lauter Kinder der Republik
Frankreichs Geburtensegen

Die Bilder der randalierenden schwarzen Jugendlichen in den französischen Vororten haben nachhaltig Emotionen geweckt: "Warum sind diese afrikanischen Kinder auf der Straße und nicht in der Schule", empörte sich etwa Hélène Carrère d'Encausse, die Generalsekretärin der Académie française. "Ich sage es Ihnen", schnaubte sie im russischen Fernsehen, "viele dieser Afrikaner sind polygam. In einer Wohnung gibt es drei oder vier Frauen und 25 Kinder." Die Verhältnisse seien unglaublich, aber aus Gründen der "politischen Korrektheit" wage niemand, darüber zu sprechen.

Jetzt wird über das rasante Wachstum der afrikanischen Migrantenpopulation diskutiert. Arbeitsminister Gerard Larcher erklärte jüngst, seit 1981 seien "mehr als 80.000 polygame Familien eingewandert". Früher konnten Afrikaner mehrere Ehefrauen per Familiennachzug nach Frankreich holen. Erst 1993 wurde mit der "Loi Pasqua" versucht, dem einen Riegel vorzuschieben. Genutzt hat es wenig, zudem scheinen die Einwanderungs- und Sozialbehörden das Gesetz äußerst lax zu handhaben. Die Zahl der Nachkommen der polygamen Familien ist stattlich, oft zweistellig. Abdelkader Bouziane etwa, ein vergangenes Jahr abgeschobener radikaler Imam, hatte 16 Kinder. Sie lebten von staatlicher Sozialfürsorge und den üppigen Kinderzulagen. Insgesamt wird der Sozialhilfemißbrauch durch polygame Familien mit rund 300 Millionen Euro jährlich beziffert.

Frankreichs vielgepriesene Familienpolitik steht auf dem Prüfstand. Wo im restlichen Europa Kinder Mangelware sind, protzen die französischen Statistiken mit einer Geburtenrate von 1,89 Kinder pro Frau. Manchem dämmert, daß die Familiensubventionen vor allem die Vermehrung der nord- und schwarzafrikanischen Einwandererpopulation fördern. Es seien "alles Kinder der Republik", meinte Staatspräsident Jacques Chirac in seiner Fernsehansprache. Viele Franzosen sehen dies anders. Felix Menzel

 

Gespräche über Demographie
Burschenschaft lädt ein

Zu ihren 23. Bogenhausener Gesprächen lädt die Münchner Burschenschaft Danubia am 3. und 4. Dezember in die bayerische Landeshauptstadt ein. Zu dem Generalthema "Droht der Volkstod? - Zur demographischen Lage der Deutschen" sprechen der österreichische Publizist Otto Scrinzi, der Diplom-Politologe und Journalist Jürgen Liminski, der Arzt Siegfried Ernst, Pater Lothar Groppe SJ sowie die Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Christa Meves. Die Veranstaltung findet statt auf dem Haus der Burschenschaft Danubia. Weitere Informationen unter Telefon 089 / 98 46 55 (JF)


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