© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/05 02. Dezember 2005

Meldungen

Mehrheit für Singen der Nationalhymne

HAMBURG. Drei Viertel der Deutschen (77 Prozent) sind dafür, daß alle Kinder in der Schule die Nationalhymne lernen und auch singen. In den neuen Bundesländern unterstützen dies mit 84 Prozent sogar noch mehr als in den alten (75 Prozent). Das ergab eine repräsentative Umfrage der Leipziger Volkszeitung, für die das Leipziger Institut für Marktforschung von Mitte bis Ende November 1005 Menschen aus ganz Deutschland interviewt hatte. Zwei Drittel der Befragten sind der Meinung, daß jeder Deutsche in der Lage sein müsse, die Nationalhymne zu singen. Insgesamt plädiert jeder Dritte (in Mitteldeutschland mit 45 Prozent mehr als im Westen mit 32 Prozent) dafür, Ausländer, die hier leben wollen, zu verpflichten, die Nationalhymne zu lernen. Mit den eigenen Kenntnissen des Textes von Hoffmann von Fallersleben sieht es allerdings nicht so gut aus. Mehr als jeder Vierte weiß nichts vom Text. Im Osten können 38 Prozent die Hymne nicht richtig mitsingen, im Westen 23 Prozent. 54 Prozent, also über die Hälfte, sind textsicher bei der dritten Strophe, die seit 1991 auch als gesamtdeutsche Nationalhymne gilt.

 

Althaus: Abtreibungszahl nicht hinnehmen

WEIMAR. Gegen ein Ende der Debatte um die Abtreibungspraxis hat sich der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) gewandt. "Wir sollten uns nicht damit abfinden, daß die Abtreibungszahlen sehr hoch sind und sogar zunehmen", sagte Althaus bei den von dem evangelischen Pfarrer Michael Eggert initiierten "Weimarer Lesungen" aus der Bibel. Der katholische Politiker las aus der Bergpredigt und beantwortete aktuelle Fragen. Er ging dabei auf die 1995 verabschiedete Änderung des Paragraphen 218 StGB ein, wonach eine Abtreibung in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten nach einer Pflichtberatung straffrei ist. Althaus: "Pflichtberatungen müssen als wichtigstes Ziel definieren, wie im Gespräch mit werdenden Müttern am Ende des Prozesses das Ja zum Kind stehen kann (...) Ich glaube, daß wir an dieser Stelle, was den Gesetzeskompromiß betrifft, noch einmal nacharbeiten sollten." In Deutschland werden jährlich rund 130.000 Abtreibungen gemeldet. Lebensrechtler schätzen jedoch die Zahl, einschließlich Dunkelziffer, auf mindestens 250.000. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte vor ihrem Amtsantritt eine Änderung des Abtreibungsparagraphen ausgeschlossen.

 

Droste-Hülshoff-Preis für Wiglaf Droste

OELDE. Der wegen seiner geschmäcklerischen Satiren nicht unumstrittene Autor Wiglaf Droste hat am Dienstag dieser Woche den diesjährigen Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) erhalten. Die Verleihung des mit 12.800 Euro dotierten Preises an den 44jährigen in Herford geborenen Wahl-Berliner im Museum für Westfälische Literatur in Oelde-Stromberg statt. "Vom Roman über die Erzählung bis hin zur Glosse und dem genuinen Format der Satire, dem Lied, hat Droste in den unterschiedlichsten Genres gearbeitet und dabei immer wieder Beweise großen formalen Könnens geliefert. Mit Blick auf die deutsche Literaturgeschichte sind Vergleiche zu Autoren wie Robert Gernhardt oder Kurt Tucholsky angebracht und begründbar", begründete die Jury ihre Wahl. Drostes kompromißlos vorgetragenen Satiren und Glossen seien "sprachliche Kabinettstückchen von hohem literarischen Rang".

 

Sprach-Pranger

"Indoor-Feuerstellen"

Feuerstellen für Innenräume, deren Feuer, ohne Rauch und Ruß, von Bioalkolhol angefacht wird.


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