© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/05 16. Dezember 2005

Zeitschriftenkritik: Deutschland-Journal
Der Bevormundung widerstehen
Werner Olles

Seit ihrer Gründung im Jahr 1962 widmet sich die in Hamburg ansässige Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft e.V. (SWG) der staatsbürgerlichen Bildungsarbeit. Als Referenten hat sie dabei stets hochrangige Repräsentanten und Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Militärwesen gewinnen können. Zudem gibt die SWG einmal jährlich im Rahmen ihrer Kleinen SWG-Reihe zum Jahresende das Deutschland-Journal heraus, in dem Beiträge namhafter Autoren, Vorträge zu Fragen der Zeit sowie Veröffentlichungen publiziert werden, die die Massenmedien aus Gründen der politischen Korrektheit verschweigen.

Die aktuelle Ausgabe des Deutschland-Journal ist schwerpunktmäßig dem Gedenkjahr 2005 gewidmet. Da der 8. Mai 1945 offiziell zum "Tag der Befreiung" bestimmt wurde und sich damit nahtlos in die Geschichtspolitik und die Umerziehungsmaßnahmen der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges einfügte, leiste die SWG "gegen eine derartige geistige Bevormundung und gegen die damit verbundene Einschränkung der Meinungsfreiheit Widerstand", schreibt der Vorsitzende Reinhard Uhle-Wettler in seinem Geleitwort. Bei den weiteren im Heft publizierten Texten handelt es sich um Vorträge, die am 28. April dieses Jahres in Hamburg bei einer SWG-Gedenktagung gehalten wurden: Erhard Bödecker fragt, ob Preußen nicht auch heute noch ein Vorbild für Kultur und Lebensform sein kann, Hans-Joachim von Leesen untersucht die Bedeutung der deutschen Kapitulation 1945, und Johann Graf Kielmannsegg setzt sich kenntnisreich mit der Kernfrage "Der 8. Mai - besiegt oder befreit" auseinander.

Klaus W. Wippermanns Beitrag "Die Kunst des Erinnerns. Erinnern - Vergessen - Verachten: Zum Umgang der Deutschen mit dem Gedenken" geht unter anderem der Frage nach, wie es dazu kommen konnte, daß die Millionen Toten und Vertriebenen unseres Volkes bei uns "verhöhnt, verspottet, diffamiert und die wenigen öffentlichen Erinnerungsmale geschändet werden, ohne daß sich öffentlicher Protest bemerkbar machen würde!" Als Verantwortliche macht er die linksextremen "Antifa"-Gruppen aus, deren Parole "Deutsche Täter sind keine Opfer!" er völlig zu Recht nicht nur als Volksverhetzung, sondern auch als eine neue Form von linkem Rassismus deutet. Mit zu diesem Klima des Hasses und der Selbstverachtung beigetragen habe jedoch auch das höchstrichterliche "Soldaten sind Mörder"-Urteil, die öffentlich geförderte und gewürdigte "Wehrmachtsausstellung" und die grenzenlose Feigheit der hiesigen politischen Klasse, über die sich die meisten unserer ehemaligen Kriegsgegner nur mit großer Verachtung äußern.

In diesem Zusammenhang zitiert Wippermann zwei recht unterschiedliche Autoren. Erstens Bert Brecht: "Immer noch schreibt der Sieger die Geschichte des Besiegten. Dem Erschlagenen entstellt der Schläger die Züge. Aus der Welt geht der Schwächere und zurück bleibt die Lüge." Zweitens Pat Buchanan: "Die Welt weiß alles, was die Deutschen getan haben. Die Welt weiß nichts von dem, was den Deutschen angetan wurde." Dem ist nichts hinzuzufügen!

Anschrift: SWG-Geschäftstelle, Parkallee 84/86. 20144 Hamburg.  

Internet: www.swg-hamburg.de 


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