© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/05 16. Dezember 2005

Kalte Nacht, einsame Nacht
Weihnachtsmann, Weihnachtshexe: In den USA tobt erneut eine Kontroverse um die Frage, wie christlich Weihnachten sein darf
(idea)

Alle Jahre wieder kommt es in den USA zu skurril anmutenden Auseinandersetzungen um die Frage, wie christlich Weihnachten im öffentlichen Leben gefeiert werden darf. Die Verfassung schreibt eine strikte Trennung von Religion und Staat vor.

Nach Angaben des christlichen Informationsdienstes Apape Press (Tupelo, Mississippi) arten die Auseinandersetzungen bisweilen in einen "Weihnachtskrieg" aus, der von den Städten aufs flache Land übergreift. So feiert die Ridgeway-Grundschule von Dodgeville im Bundesstaat Wisconsin statt Christi Geburt ein Winterprogramm. Den Choral "Stille Nacht, heilige Nacht" dichtete der Lehrkörper um in "Kalte Nacht, einsame Nacht". Die Klassenzimmer wurden multi-ethnisch geschmückt. Neben dem Weihnachtsmann stellte man die Weihnachtshexe Labafana auf; andere Symbole erinnerten an das jüdische Lichterfest und das afrikanische Erntedankfest Kwanzaa. Dagegen protestierten allerdings einige Eltern. Der "Freiheitsrat" - eine Organisation, die sich gegen die Tilgung religiöser Bezüge aus dem öffentlichen Leben wehrt - kritisierte, daß die Schule ein christliches Lied in ein weltliches verwandelt habe. Diese "Absurdität" müsse ein Ende finden. Auch an der Ridgeway-Grundschule müsse man einsehen, daß 95 Prozent aller Amerikaner Christi Geburt feiern.


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