Zitate

"Ich glaube, daß der Palast der Republik für SED-Diktatur steht. Ein Bauwerk, das Diktatur symbolisiert, gehört nicht zur Identität der Deutschen. Es hat weder mit der Identität der Deutschen noch mit einer demokratischen Geschichte und Zukunft zu tun."

Friedbert Pflüger, CDU-Politiker, in der Bundestagsdebatte zum Berliner Stadtschloß am 19. Januar

"Ich weigere mich, ihn im nachhinein zum Objekt meiner ostdeutschen Identität machen zu lassen."

Wolfgang Thierse, SPD-Politiker, in der Bundestagsdebatte zum Berliner Stadtschloß am 19. Januar

"Gute Laune ist unseriös, Optimismus gilt nicht als angemessene Grundhaltung. Wer positiv denkt, macht sich verdächtig."

Helmut Markwort, Chefredakteur, im Magazin "Focus" 3/06

"Was die Rentenversicherung heute ausgibt, hat sie erst gestern eingenommen; ohne den 80 Milliarden schweren Bundeszuschuß und die Einnahmen aus der Ökosteuer, die ihr zur Gänze zufließen, wäre sie längst am Ende. Alle Reserven sind erschöpft, und die Regierung muß sich entscheiden, was sie unter sozialer Gerechtigkeit verstehen will: Zumutungen und Lasten annähernd gleichmäßig auf Jung und Alt zu verteilen oder einseitig auf den Nachwuchs zu konzentrieren. Die Antwort sollte nicht schwerfallen."

Konrad Adam, Publizist, in der "Welt" vom 19. Januar

"Was scheren uns Logik, Gerechtigkeit, Ökonomie - wir machen jetzt Gauklerpolitik für Rentnerherzen, ist das Signal aus Berlin. Ein 'Gesetz zur Vermeidung von Rentenkürzungen' hat SPD-Vizekanzler Franz Müntefering versprochen. Das ist schön für die Älteren, aber es ist blanker Hohn für alle anderen."

Leitartikel der "Financial Times Deutschland" vom 19. Januar

"Der Irak war für Scharon der Schlüssel zu allem. Sollten die USA im Irak doch noch erfolgreich sein, hätte Scharon auch eine Chance für ein Friedensabkommen mit Syrien gesehen."

Schlomo Aronson, Politologe an der Hebräischen Universität Jerusalem, im "Standard" vom 8. Januar

"Der Mittelstand hat keinen Mangel an Fremdkapital. Er hat einen Mangel an Eigenkapital. Statt Eigenkapital zu bilden, haben manche deutsche Mittelständler lieber Mallorca geteert. Dort liegt viel Geld, das besser in die Unternehmen investiert worden wäre."

Klaus-Peter Müller, Vorstandssprecher der Commerzbank und CDU-Politiker, in der "Zeit" 4/06

"Als Historiker halte ich Gesetze, die verbieten, irgend etwas zu leugnen, für Quatsch. Genauso wie ich das Gesetz in der Türkei für Unsinn halte, das festschreibt, es habe den Völkermord an den Armeniern nicht gegeben. Gesetze gegen die Holocaust-Leugnung gehen doch ins Leere. Es wird immer einige Verrückte geben, an denen Tatsachen einfach abperlen."

Götz Aly, Berliner Historiker, am 20. Januar bei "Spiegel-Online"