© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/06 17. Februar 2006

Meldungen

Türken planen Großdemonstration

Berlin. Türkische Nationalisten planen zum 85. Todestag des Großwesirs Talat Pascha am 18. März eine Großdemonstration in Berlin. Die unter dem Namen "Initiative Türkischer Organisationen" auftretenden Veranstalter bestreiten den Völkermord an den Armeniern und haben den Bundestag aufgefordert, die "Türkenfeindlichkeit " zu beenden und die im vergangenen Jahr beschlossene Resolution zum Massaker an den Armeniern zurückzunehmen. Zudem solle der Genozid in keinem Schulbuch mehr erwähnt werden. Talat Pascha, der als einer der Verantwortlichen für den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkrieges gilt, wurde 1921 in Berlin erschossen.

 

Machbarkeitsstudie für Potsdam Stadtschloß

Potsdam. Das Potsdamer Stadtschloß würde nach seinem geplanten Wiederaufbau genügend Platz für den Brandenburgischen Landtag bieten. Das ist das Ergebnis einer am Dienstag vorgestellten Machbarkeitsstudie, die vom Finanzministerium des Lands in Auftrag gegeben worden war. Demnach muß entgegen ersten Planungen nicht der gesamte Schloßhof überdacht werden, um genügend Raum für die Parlamentarier zu schaffen. Im Mai vergangenen Jahres hatte der Landtag den Neubau eines Parlamentsgebäudes auf dem Grundriß und mit der historischen Fassade des 1959 vom SED-Regime abgerissenen Stadtschlosses beschlossen. Mit dem Bau des Gebäudes in der Mitte der Landeshauptstadt, für den das Finanzministerium 83,5 Millionen Euro veranschlagt, soll 2008 begonnen werden. Die Fertigstellung ist für 2010 geplant.

 

Marine: Aus für U-Boot-Geschwader

Eckernförde. Das 3. U-Boot-Geschwader der Deutschen Marine ist am Montag in Eckernförde aufgelöst worden. Die Außerdienststellung des Verbandes erfolgte nach Angaben der Marine im Zuge der Neustrukturierung der Seestreitkräfte. Die acht U-Boote der Klasse 206A sind dem 1. U-Boot-Geschwader unterstellt worden, das nunmehr über 18 schwimmende Einheiten verfügt, darunter auch die neuen Boote der Klasse 212A. Das 3. U-Boot-Geschwader war 1972 in Dienst gestellt worden und wurde hauptsächlich im Nordatlantik sowie in der Nord- und Ostsee eingesetzt. In den fast 34 Jahren seines Bestehens haben rund 5.000 Soldaten in dem Geschwader gedient.

 

Urteil: Anerkennung für Zeugen Jehovas

Berlin. Der Berliner Senat muß die Zeugen Jehovas als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkennen. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig in der vergangenen Woche entschieden. Damit endet ein über zwölf Jahre währender Rechtsstreit zwischen der Sondergemeinschaft und dem Land Berlin. Der Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts berechtigt etwa zum Einzug von Kirchensteuern oder zur Anerkennung als Träger der Jugendhilfe. Sektenexperten kritisieren die Zeugen Jehovas, weil sie nur die Herrschaft Jehovas anerkennen und die staatliche Ordnung geringschätzen. Beispielsweise lehnen einige die Beteiligung an Wahlen ab. In Deutschland gibt es rund 165.000 Zeugen Jehovas.


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