© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/06 17. März 2006

Meldungen

Pro Köln will an Bomberangriff erinnern

KÖLN. Die Fraktion der rechtsgerichteten Bürgerbewegung pro Köln im Stadtrat hat für die nächste Ratssitzung am 4. April beantragt, eine Ausstellung über den ersten 1.000-Bomberangriff auf Köln vorzubereiten. Gezeigt werden soll die Ausstellung im Kölner Rathaus im Mai 2007 aus Anlaß des 65. Jahrestages des vernichtenden Großangriffs vom 30. Mai 1942. In die Vorbereitung der Ausstellung sollten sowohl Kölner Überlebende als auch neueste zeitgeschichtliche Forschungsergebnisse einbezogen werden. Parallel dazu will die Fraktion mittels einer Anfrage klären, ob es noch Massengräber mit den Opfern des Bombenkrieges in Köln gibt und in welchem Zustand sich diese befinden.

 

Gericht verurteilt französischen Satiriker

PARIS. Der französische Satiriker Dieudonne ist wegen antisemitischer Äußerungen zu einer Geldstrafe von 5.000 Euro verurteilt worden. Ein Pariser Strafgericht befand den 40jährigen Sohn einer Französin und eines Kameruners, dessen vollständiger Name Dieudonne M'Bala M'Bala lautet, vergangenen Freitag für schuldig, nachdem er im Februar 2004 in einem Zeitungsinterview Juden mit "Sklavenhändlern" verglichen hatte. Dieudonne, der als Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen 2007 antreten will, muß nun das Urteil auf eigene Kosten in vier französischen Zeitungen veröffentlichen. Dieudonne hatte bereits mehrfach wegen angeblich antisemitischer Äußerungen vor Gericht gestanden, wurde aber letztinstanzlich zumeist freigesprochen.

 

Vom Atheismus zum "Apatheismus"

BAD BLANKENBURG. Viele Intellektuelle und Kulturschaffende stehen dem Religiösen zwar nicht ablehnend, aber gleichgültig gegenüber. Statt Atheismus macht sich ein "Apatheismus" breit, sagte der Hauptstadtkorrespondent für das Fernsehen des Mitteldeutschen Rundfunks, Markus Spieker, beim "Forum für Christen in Film und Fernsehen" (CFF). Das Treffen mit über 60 Teilnehmern fand vom 10. bis 12. März im Zentrum der Deutschen Evangelischen Allianz in Bad Blankenburg statt. Wie Spieker ausführte, müßten Christen sich darüber im klaren sein, daß "strategische Nachteile" ihren Produktionen mit geistlichen Botschaften entgegenstünden. In den Medien gehe es vor allem darum, Aufmerksamkeit zu erregen. Deshalb würden Filme immer schriller und greller. Mit "Jesus-Themen" sei es schwer, die Aufmerksamkeitsschwelle zu überwinden.

 

Sorbischer Schriftsteller Jurij Brezan verstorben

DRESDEN. Sachsens Kunstministerin Barbara Ludwig hat das Werk des verstorbenen sorbischen Schriftstellers Jurij Brezan gewürdigt. Brezan sei fast ein ganzes Jahrhundert eine der wichtigsten Stimmen der Sorben gewesen. "Er wird nicht nur seinem Volk, sondern uns allen fehlen", erklärte die SPD-Politikerin. Brezan war vergangenen Sonntag im Alter von 89 Jahren im sächsischen Kamenz gestorben. 1916 in Räckelwitz (Lausitz) geboren, seit 1949 freier Schriftsteller, schrieb er mehr als 50 Bücher, darunter zahlreiche Kinder- und Jugendbücher. Übersetzt wurden seine Werke in 25 Sprachen. Zu seinen bekanntesten Veröffentlichungen gehören der Roman "Krabat oder die Verwandlung der Welt" (1993) und die Erzählung "Die schwarze Mühle" (1968).

 

Sprach-Pranger

"Together in Hessen"

Titel eines Wettbewerbs des hessischen Wirtschaftsministeriums, mit dem Projekte zur Integration von ausländischen Mitarbeitern in hessischen Unternehmen prämiert werden.


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