© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 13/06 24. März 2006

Meldungen

Verfassungsschutz beobachtet Moscheen

Berlin. In Deutschland stehen 39 Moscheen unter dem Verdacht, Islamisten zur Radikalisierung und Anwerbung von Moslems zu dienen. Einem Bericht des Spiegel zufolge haben Verfassungsschützer von Bund und Ländern fast zwei Jahren lang mehr als 2.500 islamische Gotteshäuser in der Bundesrepublik daraufhin untersucht, ob es sich bei ihnen um "Zentren der Radikalisierung und Rekrutierung" handelt. Von den 39 verdächtigen Gebetsstätten seien 15 als besonders problematisch eingestuft worden. Hierzu zählten unter anderem Moscheen in Leipzig, Aachen und Ulm. Es sei nach Ansicht der Verfassungsschützer wahrscheinlich, daß die entsprechenden Moscheen "als Radikalisierungs- und Rekrutierungsmärkte fungieren, auf denen islamistische 'Talentspotter' Kandidaten für weiterführende Indoktrination werben können".

 

Wissenschaftler fordert mehr Geld für Familien

München. Ein nachhaltiges Gegensteuern zugunsten der Familien im Steuer- und Sozialversicherungsrecht hat der Soziologe Franz-Xaver Kaufmann angesichts der niedrigsten Geburtenrate in Deutschland seit 1945 gefordert. "Den 1,5 zusätzlichen Milliarden im Haushalt der Familienministerin stehen 3,5 Milliarden Euro gegenüber, die den Familien durch die Streichung des Baukindergeldes entgehen", kritisierte Kaufmann gegenüber der Süddeutschen Zeitung die Politik der Bundesregierung. Weitere vier Milliarden Familienzulagen im öffentlichen Dienst würden durch die Dienstrechtsreform wegfallen. "Und die Mehrwehrtsteuererhöhung wird Haushalte mit Kindern stärker belasten als Kinderlose." Diese zusätzlichen Belastungen der Familien seien zwar nicht gezielt beabsichtigt, aber sie resultierten scheinbar zwangsläufig aus plausibel begründeten Gesetzesänderungen. "Das zeigt die strukturelle Benachteiligung der Eltern in unserer Wirtschafts- und Sozialordnung", sagte Kaufmann.

 

"Verständnis für junges Familienbild"

Berlin. Bundesfamilienministern Ursula von der Leyen hat sich mit Blick auf die Familienpolitik eine wertkonservative, aber nicht strukturkonservative Union gewünscht. "Ich beobachte bei den Älteren in der Union ein wachsendes Verständnis für ein junges Familienbild, spätestens, wenn sie an ihren eigenen Kindern sehen, daß Beruf und Kinder nur mit großer Flexibilität zu vereinbaren sind", sagte von der Leyen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Die Familienministerin sprach sich zudem dafür aus, Kinder religiös zu erziehen. Von der Leyen bezeichnete es als "grundfalsch", daß in vielen Kindergärten christliche Feste nicht mehr religiös begangen würden, um kirchenferne Familien oder andersgläubige Kinder nicht zu brüskieren.


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