© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/06 31. März 2006

Meister der Räuberpistolen
Medien II: Der Antifa-Journalist Gernot Modery alias Anton Maegerle / Beiträge für Magazine von ARD und ZDF / Linksextremismus und Verschwörungstheorien
Holger Wartz

Erst vor kurzem hat er wieder zugeschlagen. Die Rede ist von dem Antifa-Journalisten Gernot Modery, besser bekannt unter seinem Pseudonym "Anton Maegerle". Das NDR-Medienmagazin "Zapp" brachte einen journalistisch mehr als fragwürdigen Fernsehbericht über die JUNGE FREIHEIT (JF 13/06). Als Mitautor tauchte im Abspann der Name "Anton Maegerle" auf.

Modery ist ein Phänomen. Scheinbar problemlos kann er bei öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten immer wieder Beiträge unterbringen, die meist Politiker der CDU oder der FDP als "rechtsradikal" diffamieren.

Dabei ist Modery kein unbeschriebenes Blatt. So veröffentlichte der im badischen Untergrombach beheimatete Journalist fast im gesamten linken Spektrum - bis weit in den verfassungsfeindlichen Bereich hinein. Eines seiner Publikationsorgane war beispielsweise das linksextremistische Antifa-Magazin Der Rechte Rand. Der Verfassungsschutz des Bundes und die Bundesregierung sind sich in ihrer Beurteilung dieser Publikation einig. Während dem Verfassungsschutz die "personenzentrierte" Berichterstattung des Magazins erwähnenswert scheint, fand die - damals noch rot-grüne - Bundesregierung vor zwei Jahren auf Anfrage des CDU-Bundestagsabgeordneten Georg Schirmbeck ebenfalls klare Worte: "Beim Magazin Der Rechte Rand liegen Anhaltspunkte für linksextremistische Bestrebungen vor."
Räuberpistolen von Maegerle/Modery finden sich auch auf der Internetseite des linkslastigen Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS). Nachzulesen sind dort Beiträge zur politischen Rechten, die er zusammen mit dem DISS-Mitarbeiter Martin Dietzsch verfaßt hat. Außerdem schrieb er für den Informationsdienst gegen Rechtsextremismus (IDGR) im Internet.

"Einzigartiges Netz von Informanten"

Daß Modery, der sich rühmt, 17.000 Personendaten in 5.000 Aktenordnern zu hüten, und auf ein "einzigartiges Netz von Informanten" zurückgreifen kann, wie die Berliner Zeitung einmal schrieb, auch noch beim SPD-eigenen Blick nach Rechts publiziert, wundert da kaum mehr. Vor etwa zwei Jahren gab es einen handfesten Skandal um das Heft, dessen "Schirmherrin" die baden-württembergische SPD-Vorsitzende Ute Vogt ist. Auf der Internetseite des Blick nach Rechts wurde massiv Werbung für linksextremistische Publikationen und Vereine gemacht. Doch auch dieser Eklat verhallte sang- und klanglos nach wenigen Tagen.

Über sein Weltbild gibt Modery in der aktuellen Ausgabe der Vierteljahreszeitschrift Tribüne genauer Auskunft. Dort holt er zum Rundumschlag aus und macht den "Opfermythos im Land der Täter" für einen vermeintlichen gesellschaftlichen Rechtsruck verantwortlich. Angesichts des breiten Interesses an Jörg Friedrichs Bombenkrieg-Buch "Der Brand" oder Günther Grass' Novelle "Im Krebsgang" sei diese Entwicklung nicht übersehbar, schreibt Maegerle/Modery.

Selbst das Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel wähnt Modery im rechten Dunst - auch er hätte sich die "Umkodierung der Deutschen als Opfergemeinschaft auf die Fahnen geschrieben". Auch mit Verschwörungstheorien kann Modery dienen: "Das Verschieben der gesellschaftlichen Konturen nach rechts wird von rechtsintellektuellen Biedermännern mit Schlips und Kragen, die einflußreiche Ideologiezirkel und Think Tanks zur Verbreitung ihrer Gedanken nutzen, vorbereitet."

Wie kann es sein, daß jemand, dessen Grundlage für seine Arbeit ein Mix aus Linksextremismus und kruden Verschwörungstheorien ist, immer wieder öffentlich-rechtliche Sender ungehindert als sein Sprachrohr nutzen kann? Neben "Zapp" zeigten in der Vergangenheit bereits "Panorama", "Report Mainz" oder "Monitor" verleumderische Beiträge von Modery. Bislang reagierten die Sendeanstalten nicht auf die Proteste einer wachsenden Zahl von Fernsehzuschauern, die als Gebührenzahler die ständige Mitarbeit eines ausgewiesenen Linksextremisten nicht mehr tolerieren wollen. 

(Aktualisierte Fassung vom 21.12.2007)


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