© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/06 31. März 2006

Meldungen

Moscheebau: Stuttgart dementiert Beteiligung

STUTTGART. Die Landeshauptstadt Stuttgart hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach sie am Bau einer Moschee in Kairo beteiligt sei. Eine entsprechende Mitteilung der JUNGE FREIHEIT vom 24. Februar geht zurück auf einen Bericht der Nachrichtenagentur idea über die Diskriminierung von Christen in islamisch geprägten Ländern. In diesem Zusammenhang habe es eine Anfrage des Generalbischofs der koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Anba Damian, gegeben, "warum sich die Stadt Stuttgart am Bau einer Moschee in der ägyptischen Hauptstadt Kairo beteilige". Auf Nachfrage teilte die Stabsabteilung Kommunikation im Stuttgarter Rathaus nun mit, daß es sich dabei um eine "Zeitungsente" handele. "Zu keiner Zeit hat die Landeshauptstadt Stuttgart den Bau oder den Betrieb einer Moschee oder anderer religiöser Einrichtungen unterstützt, geschweige denn bezuschußt oder gar mit Steuergeldern gebaut." Auch den koptischen Generalbischof "kennt hier niemand", heißt es in einem Schreiben des stellvertretenden Abteilungsleiters Egon Möhler.

 

Gericht: Erfolg für Iyiaagan-Bohse

Dresden. Der ehemalige DDR-Doping-Experte Winfried Schäker hat im Revisionsverfahren vor dem Dresdner Oberlandesgericht seinen Unterlassungsantrag gegen Claudia Iyiaagan-Bohse zurückgezogen. Die ehemalige Sport- und Biologielehrerin hatte im Dezember 2004 im Leipziger Rathaus Flugblätter verteilt auf denen sie auf Schäkers Vergangenheit hingewiesen hatte (JF 46/05). Zu DDR-Zeiten hatte Schäker im Forschungsinstitut mit Doping-Mitteln experimentiert und diese auch minderjährigen Sportlern teilweise ohne ihr Wissen verabreicht. Schäker hatte im vergangenen Jahr erfolgreich gegen einige der gegen ihn auf dem Flugblatt gerichtete Aussagen auf Unterlassung geklagt, da er sich verunglimpft und in seinem Ruf geschädigt sah. Da Iyiaagan-Bohse sich weigerte, die Gerichtskosten zu zahlen und eine Unterlassungserklärung abzugeben, verbrachte sie acht Wochen in Beugehaft.

 

Berlin beschließt Ethikunterricht

Berlin. Das Berliner Abgeordnetenhaus hat in der vergangenen Woche die Einführung eines verpflichtenden Ethikunterrichts an den Berliner Schulen beschlossen. Neben den Koalitionsparteien SPD und Linkspartei stimmte auch Bündnis 90/Die Grünen für die entsprechende Änderung des Schulgesetzes. Die Schüler der Klassenstufen sieben bis zehn sollen künftig zweimal in der Woche an dem konfessionslosen Werteunterricht teilnehmen. Nach dem Willen des Berliner Senats soll das Fach die Toleranz der Kulturen und Religionen in der Hauptstadt fördern. Vor allem die Kirchen haben die Einführung des Ethikunterrichts kritisiert (JF 04/06). Sie befürchten, daß weniger Schüler den freiwilligen Religionsunterricht besuchen werden. Der CDU-Spitzenkandidat für die Abgeordnetenhauswahl, Friedbert Pflüger, hat angekündigt, bei einem Wahlsieg das Gesetz wieder zu ändern und den Schülern die Wahlfreiheit zwischen Religions- und Ethikunterricht einzuräumen.

 

Vertreibung: Appell an Prager Regierung

Berlin. Die Sudetendeutsche Landsmannschaft hat in einer Entschließung an die organisierte Vertreibung der Sudetendeutschen aus Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien vor 60 Jahren erinnert. In der Entschließung der Bundesversammlung der Landsmannschaft wird die Tschechische Republik aufgefordert, sich von dem "völkerrechtswidrigen Verbrechen der Vertreibung" eindeutig zu distanzieren. Der tschechische Präsident Václav Klaus bezeichnete die Aufforderung als Provokation.


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