© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/06 07. April 2006

Meldungen

Berlin: Proteste gegen geplante Moschee

Berlin. Gegen den geplanten Bau einer Moschee im Berliner Stadtteil Pankow-Heinersdorf regt sich Widerstand in der Bevölkerung. In dem Stadtteil im Norden der Hauptstadt, in dem bislang kaum Moslems wohnen, hat die Ahmadiyya Muslim Gemeinde ein rund 5.000 Quadratmeter großes Grundstück erworben, auf dem sie eine Moschee mit einem 15 Meter hohen Minarett und einer zehn Meter hohen Kuppel errichten will. Eine eigens anberaumte Bürgerversammlung mußte in der vergangenen Woche abgesagt werden, da der Versammlungsraum überfüllt war. Unterstützt wird der Bau der Moschee dagegen vom zuständigen Bezirksbürgermeister Burkhard Kleinert (Linkspartei). Die Ahmadiyya Muslim Gemeinde, die als vergleichsweise liberal gilt, hat nach eigenen Angaben in Deutschland 30.000 Mitglieder, 200 davon leben in Berlin.

 

Flierl stellt Konzept für Gedenkstätten vor

Berlin. Der Berliner Kultursenator Thomas Flierl (Linkspartei) hat in der vergangenen Woche Mitgliedern des Bundestages und des Berliner Abgeordnetenhauses Einzelheiten des Gedenkstätten-Konzepts vorgesellt, mit dem an die Berliner Mauer erinnert werden soll. Demnach ist unter anderem am künftigen U-Bahnhof am Brandenburger Tor ein sogenannter "Ort der Information" geplant. Auch die zentrale Mauergedenkstätte Bernauer Straße soll in das Konzept einbezogen werden. So soll beispielsweise verhindert werden, daß der frühere Mauerstreifen weiter bebaut wird. Flierl hatte das Konzept im Zusammenhang mit dem Streit um das von ihm abgelehnte und im vergangenen Sommer nach einem Gerichtsbeschluß geräumten Mauermahnmal am ehemaligen Checkpoint Charlie entwickeln lassen (JF 28/05).

 

Hildebrandt-Urne droht Zwangsbeisetzung

Berlin. Der Urne des Gründers des Mauermuseums am ehemaligen Grenzübergang Checkpoint Charlie, Rainer Hildebrandt, droht die Zwangsbeisetzung. Am vergangenen Freitag lief ein entsprechendes Ultimatum des zuständigen Bezirksamtes ab. Die Urne steht seit zwei Jahren in einem Krematorium. Die Witwe des Museumsgründers, Alexandra Hildebrandt, will die Urne dem Willen ihres Mannes gemäß auf dem Ehrenfriedhof im Stadtteil Moabit beisetzen lassen. Der Friedhof ist allerdings bereits seit 1953 für Beerdigungen geschlossen. Einen anderen Ort für die Beisetzung lehnt Hildebrandt ab.

 

Kurdenkonflikt: Randale in Berlin

Berlin. Etwa 20 vermummte Personen sind am vergangenen Sonnabend randalierend durch den Berliner Stadtteil Kreuzberg gezogen. Die teilweise mit Eisenstangen bewaffneten Randalierer griffen ein türkisches Restaurant an, zerstörten die Schaufensterscheiben mehrerer Geschäfte und schlugen auf geparkte Fahrzeuge ein. Zudem blockierten sie eine Straßenkreuzung mit brennenden Autoreifen. Die Täter konnten unerkannt entkommen. Hintergrund für die Ausschreitungen sind offensichtlich die neu aufgeflammten Auseinandersetzungen zwischen Kurden und Türken in der Türkei (siehe Seite 7). Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.

 

Blick voraus

8. April: Landesparteitag der SPD Mecklenburg-Vorpommern in Göhren-Lebbin

8. und 9. April: Parteitag der Linkspartei.PDS Rheinland-Pfalz in Andernach

11. April: Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung veröffentlicht in Mannheim seine Daten zur Konjunkturerwartung


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