© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 16/06 14. April 2006

Meldungen

Jung: "Ehrenmal in den Bendlerblock"

Berlin. Das geplante Ehrenmal für die gefallenen Bundeswehrsoldaten soll nach dem Willen von Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) nicht im Berliner Tiergarten in der Nähe des Reichstages, sondern im Bendlerblock aufgestellt werden. Das Gebäude, in dem der Verteidigungsminister seinen Berliner Dienstsitz hat, stehe für die Bundeswehr, begründete Jung im Berliner Tagesspiegel seine Entscheidung. Zudem stehe der Bendlerblock, in dem der Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg hingerichtet worden ist, auch für den 20. Juli 1944, an den die Tradition der Bundeswehr anknüpfe. Jung kündigte an, daß das Ehrenmal für die Öffentlichkeit zugänglich sein werde (siehe Kommentar auf Seite 2). Zuvor hatte sich der brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) in der Diskussion um eine Ehrung der im Einsatz ums Leben gekommenen Soldaten der Bundeswehr gegen einen Heldenfriedhof nach amerikanischem Vorbild ausgesprochen. "Der Begriff Heldenfriedhof würde in Deutschland eine Diskussion lostreten, die dafür sorgt, daß sich die Helden in ihren Gräbern umdrehen", sagte Schönbohm der Netzeitung.

 

Ude sieht Probleme bei Rußlanddeutschen

Berlin. Die gravierendsten Probleme bei der Integration junger Einwanderer gibt es nach Ansicht des Präsidenten des Deutschen Städtetages, Christian Ude (SPD, bei rußlanddeutschen Jugendlichen. Bei den Kindern aus Familien russischer Herkunft sei "nach Aussagen der Polizei" die Straffälligkeitsquote am höchsten. Als Grund nannte Ude in einem Gespräch mit der Berliner Zeitung die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Unterscheide zwischen dem Herkunftsland und Deutschland. Hinzu komme, daß die Rußlanddeutschen nicht als gerngesehene Arbeitskräfte gekommen seien, sondern von Anfang an Bezieher von Transfereinkommen gewesen seien. An zweiter Stelle bei den Integrationsschwierigkeiten nannte der Bürgermeister von München "mit deutlichem Abstand" die jungen Türken und Araber.

 

Mäßige Teilnahme an Integrationskursen

Berlin. Nur wenige Ausländer haben im vergangenen Jahr an einem mit dem neuen Zuwanderungsgesetz eingeführten freiwilligen Integrationskurs teilgenommen und diesen erfolgreich abgeschlossen. Von den 215.651 berechtigten Ausländern nahmen nach einem Bericht der Welt lediglich 115.158 das Kursangebot wahr, das seit Anfang 2005 besteht. Die freiwillige Abschlußprüfung absolvierten bislang lediglich 17.482 Ausländer, davon 12.151 erfolgreich. Der CSU-Bundestagsabgeordnete und Innenexperte Hans-Peter Uhl bezeichnete die Zahlen als "erschreckend niedrig".


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