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Schule resigniert vor Ausländergewalt

MALMÖ. Zum ersten Mal wurde eine Schule in Schweden aufgrund von Gewalt teilweise geschlossen. Die Hermodsdalsskolan im südschwedischen Malmö, die hauptsächlich von Einwandererkindern besucht wird, sei mit dem dort herrschenden Vandalismus nicht mehr klargekommen. Daraufhin entschied der Gemeinderat, die oberen drei Klassen der neungliedrigen Schule zu schließen und zweihundert Schüler in andere Schulen umzusiedeln. "Das Klima in der Schule ist in den letzten Jahren immer härter geworden, und Gewalt gehört zum Alltag. Jüngere Schüler haben Angst vor den Älteren. Es herrscht Normlosigkeit sowie eine Mafia- und Ghettomentalität", heißt es in einem Bericht der Schulbehörde. Das Umfeld der Schule sei von Familien geprägt, die unter schlechten finanziellen Bedingungen leben. 95 Prozent der Einwohner des Stadtteils seien Zuwanderer. Die Schließung hat eine heftige innenpolitische Diskussion ausgelöst. Der Chef der Volkspartei (FP), Lars Leijonborg, kritisierte den Unwillen der regierenden Sozialdemokraten, sich mit den Problemen auseinanderzusetzen und der Schulleitung zu Lösungen zu verhelfen.

Linkspopulist wird Vizepremier in Polen

WARSCHAU. Die polnische Minderheitsregierung von Premier Kazimierz Marcinkiewicz steht künftig auf einer breiteren Basis. Letzte Woche wurde ein Koalitionsvertrag zwischen der sozialkonservativen PiS von Präsident Lech Kaczynski, der linkspopulistischen Samoobrona und der Nationalen Parlamentsgruppe (Abtrünnige der rechtsnational-katholischen LPR) geschlossen. Dennoch fehlen der Regierung immer noch 13 Stimmen für die absolute Mehrheit im Sejm. Die bäuerliche Volkspartei (PSL) hatte sich der Koalition verweigert, weil Samoobrona-Chef Andrzej Lepper Vizepremier werden soll. Außenminister Stefan Meller (ein parteiloser Ex-Botschafter) hat ebenfalls wegen Lepper, der als radikaler EU-Kritiker und Bauernaktivist vorbestraft ist (JF 25/04), seinen Rücktritt angekündigt. Lepper soll im Kabinett auch das Agrarministerium übernehmen, seine Parteikollegin Anna Kalata erhält das Arbeitsressort und Bogdan Sedler das neue Ministerium für Meeresangelegenheiten. Zudem soll die Samoobrona 18 Staatssekretärsposten bekommen. Zum Regieren ist das neue Kabinett auf PSL- oder LPR-Stimmen angewiesen. Die wirtschaftsliberale PO und die Postkommunisten (SLD) kündigten hingegen erneut Totalopposition an.