© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/06 26. Mai 2006

Meldungen

Montenegro wird wieder unabhängig

PODGORICA. "Erlauben Sie mir, Ihnen mitzuteilen, daß Montenegro durch den Willen seiner Bürger seine Unabhängigkeit wiederhergestellt hat", erklärte Ministerpräsident Milo Djukanovic. Denn 55,4 Prozent der Wahlberechtigten haben für die Loslösung von der Staatenunion Serbien-Montenegro votiert. Die Wahlbeteiligung lag bei 86,1 Prozent. Die "55-Prozent-Klausel" wurde auf Druck der EU vereinbart. Montenegro war bis 1918 eine souveräne Monarchie. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde das "Land der schwarzen Berge" kleinstes Mitglied des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen, ab 1929 dann Jugoslawiens. Der Außenminister von Serbien-Montenegro, Vuk Draskovic, gratulierte: "Heute nacht ist nicht nur Montenegro, sondern auch Serbien auf dem Weg zur internationalen Anerkennung seiner Unabhängigkeit", erklärte der rechtsnationale Serbe. Etwa 43 Prozent der Bevölkerung sind Montenegriner, 32 Prozent Serben.

 

Kommunisten als stärkste Kraft

NIKOSIA. Bei der Parlamentswahl im griechischen Teil Zyperns ist die kommunistische Fortschrittspartei des werktätigen Volkes (Akel) mit 31,1 Prozent erneut stärkste Kraft geworden. Die liberale Demokratische Partei (Diko) von Präsident Tassos Papadopoulos steigerte sich von 14,8 auf 17,9 Prozent. Die links-nationale Regierungskoalition, der neben der Akel und der Diko auch die sozialistische Edek, die Evroko und die grüne Kop angehören, kommt damit auf insgesamt fast 69 Prozent. Zweitstärkste Partei wurde die oppositionelle konservative Demokratische Sammlung (Disy) mit 30,4 Prozent der Stimmen. Die Mittelmeerinsel ist seit der türkischen Invasion 1974 geteilt. Die von der EU unterstützte Wiedervereinigung mit dem türkischen Norden scheiterte 2004 an einer Volksabstimmung der Zypern-Griechen. Papadopoulos hat angekündigt, seinen harten Kurs gegen die Türkei beizubehalten.

 

Hamburg die drittreichste Region

LUXEMBURG. Der aktuellen Rangliste des Europäischen Statistikamtes Eurostat zufolge ist die Region London die reichste Europas. Gemessen in den Kaufkraft-standards des Jahres 2003 erreicht London 278 Prozent des Durchschnitts. An der Spitze Deutschlands (Durchschnitt 108 Prozent) befindet sich Hamburg mit 184 Prozent, gefolgt von Oberbayern (158) und der Region Darmstadt (148). Das Schlußlicht bildet die Region Dessau (Sachsen-Anhalt) mit 71 Prozent. Die sechs Regionen am unteren Ende der Rangfolge liegen alle in Polen (33 bis 37 Prozent).


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