© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/06 26. Mai 2006

Meldungen

PEN-Präsident sieht Repressalien

BERLIN. Der deutsche PEN-Präsident Johano Strasser (66) sieht weltweit immer mehr Repressalien gegen Schriftsteller. In Westeu-ropa lebe man auf einer Insel der Seligen, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Dafür gebe es aber in anderen Regionen Regierungen, die die freie Meinungsäußerung unterdrückten oder zuließen, daß Schriftsteller drangsaliert werden. Das gelte für China und Vietnam, für große Teile Afrikas, auch für Teile Lateinamerikas und für Länder wie Usbekistan, Tadschikistan oder Kasachstan, so Strasser vor Beginn des Internationalen PEN-Kongresses, der seit Montag und noch bis Sonntag in Berlin unter dem Motto "Schreiben in friedloser Welt" stattfindet. Informationen dazu im Internet unter www.pen-congress2006.de .

 

Rodin-Ausstellung ab Juni in Dresden

DRESDEN. Dem Schaffen Auguste Rodins (1840-1917) in Deutschland widmen sich die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ab dem 10. Juni. Unter dem Titel "Vor 100 Jahren. Rodin in Deutschland" werden in der Skulpturensammlung rund 70 Arbeiten des französischen Bildhauers präsentiert. In der Schau werde vor allem die radikale Neuheit und Modernität im Schaffen des Künstlers deutlich, teilte die SKD mit. Neben den Skulpturen werden auch 20 Aquarelle und Zeichnungen Rodins gezeigt, ergänzt um 50 frühe Photographien von Eugène Druet. Zudem dokumentieren zahlreiche Briefe und Erinnerungsstücke die Verbindungen Rodins zu deutschen Museen und privaten Sammlern. Die Kunstsammlungen erwarben 1894 die Bronzebüste "Mann mit gebrochener Nase" direkt von Rodin. Mit "Der Denker" gelangte 1904 eines seiner Hauptwerke nach Dresden. Derzeit befinde sich in den Kunstsammlungen der umfangreichste Bestand an Plastiken Rodins in Deutschland, hieß es. Die Ausstellung wurde gemeinsam mit dem Musée Rodin in Paris und dem Bucerius Kunst Forum Hamburg konzipiert. Sie ist bis zum 13. August zu sehen.

 

Mehrheit der Deutschen gegen Moscheebau

FRANKFURT/MAIN. Große Teile der deutschen Bevölkerung plädieren für einen weniger toleranten Umgang mit dem Islam. Das geht aus einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hervor. Danach stimmten 56 Prozent der Befragten der Aussage zu: "Wenn es in manchen islamischen Ländern verboten ist, Kirchen zu bauen, sollte es bei uns auch verboten sein, Moscheen zu bauen." 30 Prozent teilen diese Auffassung nicht. Viele Deutsche sind sogar dafür, die Religionsfreiheit der Moslems erheblich zu beschneiden - 40 Prozent stimmen der Aussage zu: "Um zu verhindern, daß es zu viele radikale, gewaltbereite Moslems in Deutschland gibt, sollte man die Ausübung des islamischen Glaubens in Deutschland stark einschränken." Die Deutschen schätzen den Islam heute deutlich negativer ein als noch vor zwei Jahren. So denken der Umfrage zufolge 91 Prozent bei dem Stichwort Islam an eine Benachteiligung der Frau (2004: 85 Prozent). 83 Prozent sind der Meinung, daß diese Religion von Fanatismus geprägt ist (2004: 75 Prozent). Als intolerant beurteilen 71 der Deutschen den Islam - gegenüber 66 Prozent vor zwei Jahren. Der Anteil derer, die ihn für undemokratisch halten, stieg innerhalb von zwei Jahren von 52 auf 60 Prozent. Lediglich acht Prozent bezeichnen den Islam als friedfertig. (idea)

 

Auszeichnung

Der spanische Filmemacher Pedro Almodóvar ("Alles über meine Mutter", 2000) erhält den mit 50.000 Euro dotierten Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte Kunst. Der 54jährige Regisseur setzte sich gegen die deutsche Geigerin Anne-Sophie Mutter, den britischen Komponisten Andrew Lloyd Webber und den japanischen Architekten Tadao Ando durch. Die Jury begründete ihre Entscheidung mit der "meisterlichen Qualität und Aufrichtigkeit" der Werke Almodóvars.

 

Sprach-Pranger

"Unser Code of Conduct. Gemeinsame Werte leben.Zusammen Werte schaffen"

Titel einer Broschüre der Telekom mit einem Verhaltenskodex für Mitarbeiter


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