© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/06 02. Juni 2006

Meldungen

Türkische Schüler häufig gewalttätig

Berlin. Nach einer Schülerbefragung werden vor allem türkische Jugendliche häufig gewalttätig. Türkischstämmige Jungen fielen durch Schlägereien und andere Gewalt besonders auf, heißt es einem Bericht der Financial Times Deutschland zufolge in einer bislang unveröffentlichten Studie des früheren niedersächsischen Justizminister Christian Pfeiffer. Türkische Jungen seien viermal häufiger Täter bei Gewalt unter Schülern, als ihrem Bevölkerungsanteil entspreche. Immer häufiger, das heißt in sechzig Prozent, komme es zu Konflikten zwischen Kinder verschiedener Herkunft. "Der häufigste Konflikttyp ist zwischen einem deutschen Opfer und einem nichtdeutschen Täter", heißt es. Die Studie basiert auf einer Befragung von 14.000 Neuntkläßlern und knapp 6.000 Viertkläßlern aus den alten Bundesländern.

 

CDU: Diskussion über Merkels Türkei-Politik

Berlin. In der Union regt sich Kritik an den Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel zum EU-Beitritt der Türkei. Merkel hatte dem türkischen Regierungschef Recep Tayyip Erdogan mit Blick auf die Beitrittsverhandlungen seines Landes mit der EU zugesichert, zu geschlossenen Verträgen sowie zu dem zu stehen, was die Vorgängerregierung vereinbart habe. Vor der Bundestagswahl hatte Merkel stets betont, sie wolle der Türkei lediglich eine privilegierte Partnerschaft zugestehen. In der Partei waren die Äußerungen der Kanzlerin daher teilweise mit Unverständnis aufgenommen worden.

 

Huber: "Christen sitzen in einem Boot"

Düsseldorf. Die evangelisch-katholische Ökumene steht nach Ansicht des EKD-Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber, nicht vor einer "Eiszeit". Vielmehr träten die jahrzehntelangen erfolgreichen Bemühungen um mehr Gemeinsamkeit in eine neue Phase. Die Auseinandersetzung mit den einstweilen bleibenden Unterschieden - etwa im Amts- und Kirchenverständnis - bringe die Kirchen auf dem Weg in eine reife, mündige Ökumene voran, sagte Huber am Montag auf einer Ökumene-Veranstaltung der Evangelischen Kirche im Rheinland.

 

Grüne überdenken Ausländerpolitik

Berlin. Mit einer Integrationscharta wollen die Grünen ihre Ausländerpolitik neu ausrichten. Die Ende 2005 erarbeiteten Grundsätze zur Integration sind am Dienstag der Grünen-Fraktion zur Abstimmung vorgelegt worden. Auf 13 Seiten wird unter der Überschrift "Perspektive Staatsbürger - Für einen gesellschaftlichen Integrationsvertrag", festgehalten, wie die Grünen sich künftig in der Ausländerpolitik positionieren wollen. In der Einführung heißt es, daß die Grünen die Einwanderer zu lange als Schutzbedürftige betrachtet hätten. Jetzt sei es an der Zeit, sie als "Bürger mit Rechten und Pflichten" anzusehen, die "ihren Teil zur Entwicklung des Landes und zur eigenen Integration beitragen" müßten.

 

Republikaner kündigen rechtliche Schritte an

Berlin. Die Republikaner haben angekündigt, gegen ihre Erwähnung in dem in der vergangenen Woche vorgestellten Bundesverfassungsschutzbericht rechtlich vorzugehen. Der Bundesvorstand verwies dabei auf das Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Berlin-Brandenburg (siehe Artikel auf dieser Seite), das die Erwähnung der Berliner Republikaner im Verfassungsschutzbericht für unzulässig erklärt hatte. "Die Nennung der Republikaner im Verfassungsschutzbericht ist willkürlich und unverhältnismäßig", sagte der Parteivorsitzende Rolf Schlierer.


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