© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/06 02. Juni 2006

Meldungen

Waffen für Venezuela und Rubel-Ölbörse

MOSKAU. Rußland will weiter Waffen an Venezuela liefern, obwohl die USA im Mai ein Waffenembargo gegen das Land verhängt haben. "Venezuela befindet sich auf keiner Liste für Sanktionen oder eingeschränkte Regierungen und hat das Recht, jede uneingeschränkte Waffe in jedem Land zu kaufen", erklärte der russische Verteidigungsminister Sergej Iwanow letzte Woche nach einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Franz Josef Jung (CDU). Venezuela will seine Flotte von US-Kampfflugzeugen des Typs F-16 durch russische Maschinen des Typs SU-35 ersetzen. Anfang 2005 war der Kauf von 100.000 Kalaschnikows und 40 russischen Militärhubschraubern von Washington bereits scharf kritisiert worden. Laut russischen Medienberichten plant Rußland auch die Abkehr vom US-Dollar als Öl- und Gashandelswährung. "Der Rubel muß eine weitverbreitetere Währung des internationalen Handels werden. Für dieses Ziel müssen wir in Rußland eine Börse für den Handel mit Öl, Gas und anderen Gütern, bezahlt in Rubel, eröffnen", hatte Präsident Wladimir Putin in seiner Rede an die Nation am 10. Mai erklärt. Der russische Vizehandelsminister Kyrill Androsow erklärte, eine innerrussische Ölbörse werde bereits Ende diesen Jahres in Moskau eröffnet.

 

Mehr als 300 Tote bei Kämpfen in Afghanistan

KABUL. Nach den schweren Unruhen in Kabul sind am Dienstag in der nordafghanischen Stadt Mazar-i-Sharif vier Mitarbeiter der Organisation Action Aid International (AAI) erschossen worden. Bei den vier Opfern handle es sich um drei afghanische Frauen und ihren Fahrer, teilte der Provinzgouverneur mit. Ein bewaffneter Mann auf einem Motorrad hätte geschossen. Bei verschiedenen Kämpfen sind seit letzter Woche über 300 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch mehrere ausländische Soldaten. Allein bei einem US-Luftangriff auf eine Moschee starben über 50 Afghanen. Die Gefechte waren laut britischen Berichten die schwersten seit dem Sturz des Taliban-Regimes Ende 2001.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen