© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/06 09. Juni 2006

Meldungen

Heimatpatriotisches Wir-Gefühl

WIEN. "Anpfiff für Österreich" - "Lust auf Heimat". Das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) und dessen Spitzenkandidat Peter Westenthaler haben offiziell ihren Wahlkampf eingeläutet. Ganz vom Fußball-Fieber ergriffen und obwohl Österreich gar nicht an der Fußball-Weltmeisterschaft teilnimmt, soll mit diesen Schlagwörtern auf 3.500 Plakaten ein "heimatpatriotisches Wir-Gefühl" transportiert werden. Bei der Vorstellung der Kampagne schloß Westenthaler eine Wiedervereinigung seiner Partei mit der FPÖ nach der Nationalratswahl nicht aus - allerdings nur ohne den derzeitigen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Dessenungeachtet gelte es aber zuvorderst, "stärker als die Strache-FPÖ" zu werden.

 

45,33 Prozent für Verbleib bei Italien

BOZEN. Die Mehrheit der deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler spricht sich für den Verbleib der Region bei Italien aus. Einer Umfrage im Auftrag des Südtiroler Heimatbundes zufolge votieren 45,33 Prozent der 500 befragten Südtiroler für den Verbleib. 21,27 Prozent befürworten eine Wiedervereinigung mit Nordtirol aus, und 33,4 Prozent wünschen einen eigenen Staat. Während letzterer Wunsch quer durch alle Altersgruppen etwa gleich hoch ist, wollen vor allem die Älteren die Wiedervereinigung Tirols. Trotz des Ergebnisses zeigte sich der Obmann des Südtiroler Heimatbundes, Sepp Mitterhofer, zuversichtlich und unterstrich, das zwar die meisten für einen Verbleib bei Italien gestimmt hätten, aber immerhin doch 55 Prozent dagegen.

 

Präsident begnadigt Polizistenmörder

ROM. In Italien ist der Linksterrorist Ovidio Bompressi begnadigt worden. Der Begnadigungsakt wurde vergangene Woche von Staatspräsident Giorgio Napolitano aufgrund eines Antrags des neuen Justizministers Clemente Mastella unterzeichnet. Bompressi stand zusammen mit Adriano Sofri und Giorgio Pietrostefani an der Spitze der linksextremistischen Bewegung Lotta Continua (LC). Im Jahr 1988 wurden die drei von einem Ex-LC-Mitglied eines Polizistenmordes im Jahr 1972 bezichtigt und zu je 22 Jahren Haft verurteilt. Bompressi wurde bereits 1998 wegen seiner angegriffenen Gesundheit freigelassen. Sofri hat bisher in einer Haftanstalt in der Toskana zehn Jahre seiner Haftstrafe abgesessen. Im November 2005 mußte er notoperiert werden und ist seitdem ebenfalls nicht mehr ins Gefängnis zurückgekehrt. Im Gegensatz zu Ovideo Bompressi hatte Adriano Sofri jedoch kein entsprechendes Begnadigungsgesuch eingereicht.


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