© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/06 23. Juni 2006

Meldungen

PDS-Nachwuchs: Nein zu Schwarz-Rot-Gold

Berlin. Die Nachwuchsorganisation der Linkspartei in Sachsen hat dazu aufgerufen, Deutschlandfahnen gegen T-Shirts einzutauschen. "Wir wollen, daß die Fahnen von der Straße kommen, und bieten an: Für drei deutsche Flaggen gibt's von der Jungen Linken.PDS Sachsen im Austausch ein T-Shirt mit der Aufschrift 'Nazis raus aus den Köpfen' und eine DVD geschenkt", heißt es in dem im Internet verbreiteten Aufruf "Nein zum Deutschlandhype". Die CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag kritisierte die Forderung, die von der PDS-Landtagsabgeordneten Julia Bonk unterstützt wird, scharf. "Wer dazu aufruft, schwarz-rot-goldene Flaggen gegen linksextremistisches Propagandamaterial zu tauschen, macht seine verfassungsfeindliche Gesinnung deutlich", sagte der Fraktionsvorsitzende Fritz Hähle. Unterdessen distanzierte sich die Fraktion der Linkspartei von Bonk und ihrem "umgekehrten Nationalismus". Bonk spreche nicht für die Fraktion.

 

Kritik an Bildung zum Holocaust

Berlin. Der Zentralrat der Juden hat die Art der Auseinandersetzung mit dem Holocaust in Deutschland kritisiert und als kontraproduktiv bezeichnet. Die Bildungsarbeit der vergangenen zwanzig Jahre führe "zum Gegenteil dessen, was wir erreichen wollen", sagte der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan Kramer, der Netzeitung. Kramer riet dazu, vor allem Jugendliche nicht mit dem Thema Holocaust zu überfordern. Wer nach dem Krieg geboren sei, habe keine Schuld auf sich geladen. "Nur weil jemand Deutscher ist, ist er nicht schuldig. Es gibt kein Kollektivschuld", sagte Kramer. Er forderte eine Überprüfung der vom Bund finanzierten Programme zur Bekämpfung des Rechtsextremismus. "Wir müssen etwas dagegen unternehmen, daß bestimmte Lobbygruppen, die ständig auf der Suche nach neuen Finanzierungsquellen sind, von den Geldern profitieren."

 

"Beste Medizin gegen Extremismus"

Crimmitschau. Eine gesunde Liebe zum eigenen Land ist nach Ansicht des Theologen Johannes Berthold die beste Medizin gegen Extremismus. In der Evangelischen Fachhochschule Moritzburg sagte Berthold, die Liebe zum eigenen Volk sei eine Konsequenz aus dem Vierten Gebot: "Mutter und Vater zu ehren bedeutet auch, die Muttersprache und das Vaterland zu achten." Patriotismus falle den Deutschen freilich aufgrund der NS-Vergangenheit schwerer als anderen Nationen. Dabei zeige ein Blick in die Geschichte, daß die Wurzeln für die Verbrechen der Nationalsozialisten nicht im Patriotismus, sondern im Nationalismus lagen, der sich aus Minderwertigkeitsgefühlen und Hochmut gespeist habe.


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