© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/06 23. Juni 2006

Meldungen

Ausblicke ins goldene Zeitalter der Astronomie

LEIINFELDEN. Wir leben erst in den Anfangstagen des "goldenen Zeitalters der Astronomie". Wie ein Jubelruf klang, was Catherine Cesarsky, Generaldirektorin der Europäischen Südsternwarte, im Einstein-Jahr 2005 den Kollegen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Aussicht stellte. Rüdiger Vaas, der Astronomie-Redakteur von Bild der Wissenschaft (6/06), hat diesen Ball aufgegriffen, um vor dem Hintergrund rasanter Erkenntnisfortschritte Einblicke in "fünf Rätsel" zu geben, die Astronomie und Astrophysik in den nächsten zwanzig Jahren lösen wollen. Darunter erzeugt die Frage nach "Leben auf anderen Planeten" die größte öffentliche Resonanz. Noch seien "lebensfreundliche Welten" unbekannt. Aber neue Beobachtungstechniken könnten sie bis 2020 aufspüren. Allerdings nur bis zum Nachweis von Photosynthese-Prozessen, die auf Bakterien, Algen und Pflanzen hindeuten würden. Die Existenz außerirdischer Intelligenzen bliebe damit weiterhin "rätselhaft". Ebenso wie die Zusammensetzung des Universums. Die uns bekannte Materie mache fünf Prozent davon aus, der "Rest" bestünde aus wahrhaft "Dunkler Materie". Dagegen schreitet die Aufklärung über den "Urknall" voran, der nicht, wie bislang angenommen, der "Anfang der Zeit" war, sondern nur ein vor 13,7 Milliarden Jahren begonnenes "Intermezzo" in einer ewigen "Urknall-Endknall-Serie". Also stehe auch unser Universum vor einem Kollaps, mit dem jedoch nicht vor dem Ablauf von sieben Milliarden Jahren zu rechnen sei. So lange werde unsere liebe Sonne nämlich noch scheinen.

 

Mehr Bismarck, weniger Habermas

BERLIN. "Mehr Bismarck, weniger Habermas" will der Bonner Politologe Christian Hacke Schwarz-Rot als außenpolitische Leitlinie verordnen (Internationale Politik, 6/06). Da der "Atlantiker" Hacke einräumt, mit der Bush-Regierung lasse sich kaum mehr "berechenbare Politik" treiben, glaubt er für die Große Koalition außenpolitische Spielräume in einer energiepolitisch und ökonomisch strikt am Eigeninteresse orientierten "klassischen Weltpolitik" auszumachen. Deutschlands faktische Vermittlerrolle in der Iran-Krise, ebenso das Engagement in der "prämodernen Welt" "zerfallener und gescheiterter Staaten" auf dem Balkan oder in Afghanistan lasse die neue Politik "nationaler Selbstbehauptung" umrißhaft erkennen, obwohl "Elite und Bevölkerung" ihre Notwendigkeit noch nicht "voll" begriffen hätten und innenpolitisch zudem der "ökonomische Muskelschwund" nicht kuriert worden sei. "Wirtschaftspolitische Leistungsfähigkeit" sei aber "Grundvoraussetzung kraftvoller Außenpolitik". "Kraftvoll" solle Berlin, wie Hacke in diesem Nahost-Problemen gewidmeten IP-Heft fordert, Israel zum Rückzug aus den besetzten Gebieten drängen. Er steht damit im krassen Gegensatz zu Nahost-Analytikern, die an gleicher Stelle vorschlagen, in der Region zu verfahren wie 1945 gegen Deutschland und Japan. Damals habe man die Führungsschichten beseitigt und "das ganze System zerstört". Ähnlich müsse man die arabischen "Stammes- und Klientelstrukturen" zerschlagen, um "Freiheit und Wirtschaftsliberalismus" Bahn zu brechen.

 

Erste Sätze

Durch Thüringen zogen zwei der ältesten und wichtigsten deutschen Handelswege: die Nürnberger Straße von Norden nach Süden und der Hohe Weg von Osten nach Westen.

Hans Bürgin: Der Minister Goethe vor der römischen Reise. Seine Tätigkeit in der Wegebau- und Kriegskommission, Weimar 1933


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