© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/06 21. Juli 2006

Blick in die Medien
Die Unterjublerin
Ronald Gläser

Jetzt, since the Heimspiel is over, kehren Politik und Jammertal zurück. Angela Merkel hat es nichts genutzt, daß sie ihre Gemeinheiten in Gesetzesform während der WM den Deutschen im wahrsten Sinne des Wortes untergejubelt hat. Der Spiegel war seit 2003 auf ihrer Seite. Gemeinsam trat man für die nötigen Reformen ein, die Merkel versprochen hat, die aber von ihrer Regierung längst auf Pflaumenpfingsten vertagt worden sind. Nachdem Merkel sich von der eigenen Reform-Agenda abgewandt hat, kehrt nun auch der Spiegel der Kanzlerin den Rücken. Die Linken haben den Hauptstadt-Chef Gabor Steingart dafür gehaßt. Er erinnere mit seiner Predigt an die Warner vor der "gelben Gefahr", vor dem "Volk ohne Raum" und vor der "Bedrohung des Abendlandes durch den Bolschewismus", behauptete die taz gerade. Starker Tobak. Mit "Angela Mutlos" (Spiegel 28/06) hat der Spiegel nun das Kriegsbeil herausgeholt: Merkel drohe Everybody's Depp zu werden, wenn sie so weitermache. Die Kanzlerin sei jetzt schon da, wo Kohl und Schröder am Ende ihrer Herrschaft angelangt seien. Selbstverliebt und realitätsverloren.


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