© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/06 11. August 2006

Meldungen

Wiederverwertung lohnt sich wieder

KÖLN. Die weltweit dramatisch steigenden Rohstoffpreise - vor allem aufgrund der gewachsenen Nachfrage Indiens und Chinas - machen das Wiederverwerten insbesondere von Metallen immer rentabler. Im Jahr 2005 entstand durch die Erzeugung von Sekundärrohstoffen in Deutschland ein zusätzliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 3,7 Milliarden Euro, schätzt das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Dies sei mit rund 60.000 Arbeitsplätzen verbunden, heißt es im iwd-Bericht (27/06). Weil der Euro gegenüber dem Dollar in den letzten Jahren enorm aufwertete, verteuerten sich Energie, Metalle, Holz, Nahrungsmittel und anderes im Euro-Währungsraum im Mittel zwar "nur" um 40 Prozent. Das habe die Problematik aber nur etwas gemildert. Am meisten lasse sich mit der Wiederverwendung von Stahl sparen. "Dadurch mußten zuletzt 1,2 Milliarden Euro weniger für Rohmaterial und 1,1 Milliarden Euro weniger für Energie ausgegeben werden", so das IW. Lohnend sei auch das "Recycling von Aluminium mit einem Spar-Effekt von 704 Millionen Euro". Die Müllverbrennung vermeide Brennstoffimporte im Wert von 343 Millionen Euro, und das "Verpackungsrecycling bringt noch einmal 225 Millionen Euro auf der Habenseite

 

Südafrika drohen Wirtschaftsprobleme

PRETORIA. Die Republik Südafrika ist derzeit einer der wichtigsten und stabilsten Rohstofflieferanten der Welt. Diese führende Rolle ist aber mittelfristig gefährdet, warnt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) im Wochenbericht 29/06. Bislang habe die von der ANC-Regierung eingeleitete Politik einer steigenden Beteiligung der Schwarzen an der Wirtschaft (Black Economic Empowerment) nicht wie zunächst befürchtet dazu geführt, daß sich große Investoren zurückziehen. Sollte sich der behutsame Wandel jedoch nicht fortsetzen lassen, dürften für Deutschland erhebliche Versorgungsprobleme entstehen. Die vorläufig positive Entwicklung könnte gefährdet sein, wenn die Politik des Black Economic Empowerment "ohne hinreichend qualifiziertes Personal überstürzt durchgesetzt würde", so das DIW. "Die weltweit höchste HIV-Infektionsrate und eine hohe Kriminalität sind zusätzliche Probleme für die wirtschaftliche Entwicklung", meint das DIW.

 

Weniger Wildbienen und Blütenpflanzen

LEEDS. Die Vielfalt von Wildbienen und der von ihnen bestäubten Blütenpflanzen ist in den Niederlanden und Großbritannien in den letzten 25 Jahren stark zurückgegangen. Zu diesem Ergebnis kommt eine EU-Studie, die in der Zeitschrift Science (Ausgabe 313/5785) veröffentlicht wurde. "Wenn dieses Muster sich andernorts auch bestätigt, dann droht der Verlust wichtiger 'Dienstleistungen' durch unsere Bestäuber, die wir geradezu selbstverständlich in Anspruch nehmen - und damit auch das Verschwinden von Pflanzen, an denen wir uns in der Landschaft erfreuen", erklärte Koos Biesmeijer von der Universität Leeds. Der ökonomische Wert der Bestäubung von Nutzpflanzen wird weltweit auf jährlich 30 bis 60 Milliarden Euro geschätzt. Landnutzungsveränderungen, Agrarchemikalien und Klimaänderung seien mögliche Ursachen der Entwicklung.

 

ZAHL DER WOCHE

Von den 1,55 Millionen Lehrlingen in Deutschland hatten 2005 nur 67.600 (4,4 Prozent) keinen deutschen Paß. Im Friseurhandwerk war der Ausländeranteil mit 12,1 Prozent am höchsten, gefolgt von den pharmazeutisch-kaufmännischen Berufen mit 9,6 Prozent.

(Quelle: Statistisches Bundesamt)


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