© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/06 11. August 2006

Meldungen

Großer Andrang auf Breker-Ausstellung

SCHWERIN/BONN. Der Besucherandrang zur Werkschau des Bildhauers Arno Breker in Schwerin hält unvermindert an. Seit der Eröffnung am 22. Juli (JF 31-32/06) hatten bis Dienstag dieser Woche etwa 9.000 Besucher die Ausstellung mit dem Titel "Zur Diskussion gestellt: der Bildhauer Arno Breker" gesehen. Diese Zahl nannte eine Mitarbeiterin des Schleswig-Holstein-Hauses auf Anfrage der JF. Die Breker-Ausstellung ist die erste allein diesem Künstler gewidmete Schau in öffentlichen Räumen seit 1945. Unterdessen hat der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) in Bonn die Schließung der umstrittenen Schau gefordert. Der Vorstand der Vereinigung, die bundesweit mehr als 10.000 Künstler vertrete, habe sich einem entsprechenden Votum des Künstlerbundes Mecklenburg-Vorpommern angeschlossen, sagte Geschäftsführerin Ursula Cramer in Bonn. Die Präsentation von 70 Skulpturen aus allen Schaffensphasen Arno Brekers (1900-1991), der als Hitlers Lieblingsbildhauer galt, sei zu einer Würdigung geraten, teilte der Landesverband in Schwerin mit. Die Ausstellung relativiere Brekers Monumentalplastik der NS-Zeit "auf unzulässige Art und Weise". Das in der Ausstellung vorhandene Text- und Bildmaterial lasse zu wünschen übrig, es mangele an vielen Stellen an professioneller Recherche und Ausstellungsgestaltung. "Die Aussicht, daß nach den Ferien Schulklassen auf diese so ungenügend aufbereitete Ausstellung losgelassen werden sollen, bereitet uns große Sorge." Die Ausstellungsmacher hatten dagegen wiederholt erklärt, die Schau erhebe nicht den Anspruch, ein abschließendes Breker-Bild zu zeichnen. Gezeigt wird die Ausstellung noch bis zum 22. Oktober.

 

Internet-Denkmal für Rechtschreibreformer

ERLANGEN. Für die Urheber der Rechtschreibreform hat die Deutsche Sprachwelt in der vergangenen Woche ein Internet-Denkmal ( www.deutsche-sprachwelt.de/denkmal.shtml ) enthüllt. Anlaß ist die Einführung der neuesten Fassung der Rechtschreibreform am 1. August und der zehnte Geburtstag der Reform. Vor zehn Jahren haben Vertreter Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und anderer Staaten die Wiener Absichtserklärung zur Neuregelung der Rechtschreibung unterzeichnet. Mit ihrer Aktion will die reformkritische Sprachzeitung den Rechtschreibreformern ein Mahnmal setzen. In einer Ehrentafel, die laufend ergänzt wird, stellt sie mit charakteristischen Zitaten die Hauptverantwortlichen der Reform vor. "Möge ihr Werk nie vergessen werden und den kommenden Generationen zur Mahnung gereichen", erklärte dazu der Schriftleiter der Deutschen Sprachwelt, Thomas Paulwitz. Die Ehrentafel reicht von A wie Gerhard Augst, dem Vorsitzenden der Rechtschreibkommission, die von 1997 bis 2004 bestand, bis Z wie Hans Zehetmair, der seit Ende 2004 den von der Kultusministerkonferenz eingesetzten Rechtschreibrat leitet. Sämtliche Zitate legen ein beredtes Zeugnis davon ab, welchen Widrigkeiten und Herausforderungen die Betreiber der Rechtschreibreform ausgesetzt waren. Etwaige Befürchtungen, es könne sich bei diesem Denkmal um einen Grabstein der deutschen Rechtschreibung handeln, wies Paulwitz zurück: "Die deutsche Sprache wird sich von der Reform erholen. Schon jetzt bröckelt das Werk an allen Ecken und Enden. Wir werden schrittweise eine weitere Rückkehr zu den bewährten Schreibweisen erleben."

 

Sprach-Pranger

"More mobility for the world"

Aus einer Anzeige der Lufthansa Technik AG in Hamburg in der August-Ausgabe der Zeitschrift "Europäische Sicherheit".


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