© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 34/06 18. August 2006

Das Trauma der deutschen Linken
von Peter Kuntze

Als während der Fußballweltmeisterschaft ganz Deutschland in Schwarz-Rot-Gold schwelgte und die Zuschauer nicht nur in den Stadien lauthals die Nationalhymne mitsangen, meldeten sich sofort Bedenkenträger zu Wort. Sie witterten, wie die GEW-Führung, nationalistische Gefühle und ließen selbst an Hoffmann von Fallerslebens dritter Strophe kein gutes Haar - wie Walter Jens, eines der Fossile aus der Riege jener westdeutschen "Unterschriftsteller" (Günter Grass), die seinerzeit ihren Namen unter jeden linken Gesinnungsappell gesetzt hatten. Aus der antinationalen Ecke kam sogar in verschwörungstheoretischer Manier der Vorwurf, die Regierung stecke hinter dem Begeisterungstaumel, um von ihrem Versagen abzulenken. Doch dies tat Merkel & Co. zuviel der Ehre an, würde ihr dadurch doch ein Griff in die machiavellistische Trickkiste für Fürsten unterstellt - ein absurder Gedanke angesichts des großkoalitionären Personals.

Niccolò Machiavelli hatte zu den drei wichtigsten Herrschaftsgeheimnissen neben den metaphysischen Erkenntnissen, daß es weder einen Gott noch einen Sinn in der menschlichen Geschichte gebe, auch die Einsicht gezählt, unter den Völkern sei keines besser als das andere. Um erfolgreich Politik zu betreiben, müsse ein kluger Fürst jedoch alles versuchen, seine Untertanen vom genauen Gegenteil dieser arkanen Wahrheiten zu überzeugen. Schließlich, so Machiavelli, befördere der Glaube an Gott Sittlichkeit und Gesetzestreue und garantiere dadurch Ruhe und Ordnung im Staat, während der Glaube an einen Sinn im Leben Bildungsdrang und Gewerbefleiß der Bürger beflügele; der Glaube an die Überlegenheit des eigenen Volkes wiederum stärke, besonders in Kriegszeiten, Mut, Tapferkeit und Durchhaltewillen.

Wie der Verlauf der Welthistorie zeigt, haben Machiavellis Maximen bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Selbst im noch jungen 21. Jahrhundert ist es politischen Führern nach wie vor möglich, große Teile der Bevölkerung durch den Appell an Gott hinter sich zu scharen. So reklamierte George W. Bush - im Gegensatz zu Machiavelli allerdings aus tiefster Überzeugung - Gottes Willen nicht nur für seine Präsidentschaft, sonder später auch für den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Irak. Im Grunde berief sich Bush jr. dabei lediglich auf den Gründungsmythos der USA - auf den angeblich göttlichen Auftrag, als "auserwählte Nation" allen Völkern Freiheit und Demokratie zu bringen. Auch wenn diese Selbstlegitimierung zur Zwangsbeglückung außerhalb der Vereinigten Staaten auf schärfste Ablehnung stößt, bleibt die angemaßte Berufung zu militanten Weltmissionen Kern des Glaubens an den "American exceptionalism".

Nicht anders handeln und argumentieren die islamistischen Gotteskrieger, die die Welt in eine "umma", in die globale Gemeinschaft aller Muslime bomben wollen. All diese Kämpfer für eine angeblich bessere Welt lassen freilich die geschichtliche Erfahrung außer acht, daß sich jedes Volk - und mag es noch so unterdrückt sein - selbst befreien muß; niemand kann an seiner statt handeln, mögen seine Motive, was fast nie der Fall ist, noch so lauter sein. Nur wenn ein diktatorisches Regime eine aggressive Außenpolitik betreibt und ein anderes Land überfällt, ist ein Eingriff von außen legitim, ansonsten gebieten die Prinzipien der friedlichen Koexistenz die Achtung der nationalen Souveränität und der territorialen Integrität sowie die Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten. Die Behauptung militanter Menschenrechts-ideologen, man dürfe Afghanistan, den Irak, den Kosovo, den Kongo etc. "nicht seinem Schicksal überlassen", ist nichts anderes als humanitär kaschierter Neoimperialismus.

Seit 1945 haben Sendungsbewußtsein und Selbsterhöhung vieler Völker indes einen empfindlichen Dämpfer erhalten. So mußten die Franzosen, die sich als Lichtbringer der Aufklärung sehen, erfahren, daß es neben der beachtlichen Résistance gegen die Deutschen auch die Kollaboration der Mehrheit mit den Besatzern gab. "74 Züge sind nach Auschwitz gefahren. 76.000 verschleppte Juden aus Frankreich sind von dort nicht zurückgekehrt. Ihnen gegenüber haben wir eine immerwährende Schuld", erklärte Staatspräsident Jacques Chirac 1995 zum Gedenken an die große Judenrazzia von 1942, bei der die französische Staatsbahn bereitwillig mitgearbeit hatte.

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Der Linken geht es um die Überwindung ihrer Angst vor dem eigenen Volk. Denn dieses stand mehrheitlich hinter einer rechten Diktatur und hielt ihr fast bis zum bitteren Ende die Treue; 1989 stürzte die Mehrheit dann eine linke Diktatur auf friedliche Weise.

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Die Holländer, nicht nur gegenüber ihren östlichen Nachbarn von oftmals penetranter moralischer Arroganz, haben den selbstgestrickten Mythos vom "heldenhaften Volk" längst aufgeben müssen. Die Vernichtung des niederländischen Judentums und die Kollaboration zählen neben dem Sklavenhandel und dem Kolonialismus zu den unrühmlichsten Kapiteln der holländischen Geschichte. Bereits 1943 wurden die Niederlande offiziell für "judenrein" erklärt; 75 Prozent der jüdischen Bevölkerung, 107.000 Menschen, starben in den NS-Vernichtungslagern - das war die prozentual höchste Opferzahl in ganz Westeuropa. Die Ursachen für diese katastrophale Deportationsbilanz, so holländische Historiker, seien Gleichgültigkeit und Autoritätsgläubigkeit sowie eine Polizei gewesen, die mit den Besatzern reibungslos kooperierte. Ferner hatten sich Niederländer professionell an der Jagd nach versteckten Juden beteiligt. Es wurde damals ein Kopfgeld von 7,50 Gulden (etwa 37 Euro) für jeden aufgespürten Juden gezahlt; auch Anne Frank, die nach dem Krieg zu einer nationalen Ikone stilisiert worden ist, wurde für Geld denunziert. Vor zehn Jahren räumte Königin Beatrix daher in mehreren Reden, so vor der Knesseth in Jerusalem, mit dem Mythos auf, ihre Landsleute seien ein heldenhaftes Volk gewesen. Daß Holland "ein Land im Widerstand" war, hat sich als fromme Lüge, gespeist aus Heuchelei und Selbstgerechtigkeit, entlarvt.

Auch Dänen und Norweger haben mittlerweile häßliche Flecken auf ihrer moralischen Weste zur Kenntnis nehmen müssen; nicht anders die Schweden, die seinerzeit trotz offizieller Neutralität ohne Skrupel äußerst lukrative Geschäfte mit dem Großdeutschen Reich tätigten. Polen, das sich aufgrund seiner unglücklichen Nationalgeschichte gern als "Messias der Völker" darstellt, der unschuldig ans Kreuz geschlagen wurde, mußte von diesem Mythos ebenfalls Abschied nehmen - es hat eben nicht nur eine Opfer-, sondern auch eine beschämende Täterrolle gespielt: So reiste Regierungschef Jerzy Busek im Mai 1991 ins oberschlesische Lamsdorf, um dort ein Mahnmal für die Opfer des Arbeitslagers zu enthüllen, in dem in den ersten Monaten nach Kriegsende mehrere tausend Deutsche - vor allem Frauen, Greise und Kinder - ums Leben gekommen sind. Zwei Monate später besuchte Staatspräsident Aleksander Kwasniewski das ostpolnische Dorf Jedwabne, in dem 1941 Polen Hunderte ihrer jüdischen Mitbürger in eine Scheune getrieben und verbrannt hatten. Dieses erst Anfang der neunziger Jahre aufgedeckte Verbrechen weckte die Erinnerung an den traditionellen polnischen Antisemitismus, der noch 1968 in einer von den Kommunisten entfesselten Kampagne die erzwungene Auswanderung von etwa 20.000 Juden zur Folge hatte.

Welch verhängnisvolle Rolle Groß-britannien im 20. Jahrhundert gespielt hat, räumte Außenminister Jack Straw im November 2002 in einem Gespräch mit dem New Statesman in undiplomatischer Offenherzigkeit ein: "Ein großer Teil der Probleme, die uns heute zu schaffen machen, ist eine Folge unserer Kolonialverwaltung." Als Beispiele nannte er Indien und Pakistan ("einige schwere Fehler"); ferner Afghanistan ("unsere Rolle dort war nicht sehr glanzvoll"). Besonders aber wies Straw auf den Mittleren und den Nahen Osten hin: "Die krummen Grenzen wurden von den Briten gezogen. Die Balfour-Deklaration und eine Reihe ihr widersprechender Garantien gingen an Palästinenser und Israelis gleichzeitig. Auch das ist eine interessante Geschichte, wenn auch keine unbedingt ehrenhafte."

So ließe sich wohl unschwer nachweisen, wie nah Licht und Schatten bei jedem Volk liegen - und wie recht Machiavelli mit seinem Diktum hatte, daß keines besser sei als ein anderes. Gleichzeitig dürfte aber auch der Umkehrschluß gelten: daß kein Volk schlechter ist als ein anderes. Doch gilt dieser Satz wirklich? Für das deutsche Volk offenbar nicht - zumindest nicht nach Ansicht des linken und des linksliberalen Meinungskartells, das seit Jahrzehnten die eigenen Landsleute ins Sühnejoch zwingt und den Schuldkult als eine Art Zivilreligion etabliert hat. Schon 1988 hatte der Publizist Günter Maschke, laut Jürgen Habermas der "einzige echte Renegat der 68er", festgestellt: "Wer die Verbrechen unter den Nationalsozialisten 'relativiert', wer ihre 'Einzigartigkeit' bestreitet, der, so hört man, verharmlost sie. Genau das Gegenteil ist der Fall. Der 'Relativierer' verharmlost gar nichts, er spricht vielmehr die furchtbare Wahrheit aus, daß wir alle, alle ohne Ausnahme im größten Stil zum Morden fähig sind. Verharmloser ist hingegen jener, der auf die 'Einzigartigkeit' der deutschen Verbrechen pocht. Er will nämlich an der Lüge festhalten, daß der Mensch im Grunde gut sei. Nur der Deutsche ist eben schlecht."

Der Österreicher Viktor E. Frankl, Begründer der Logotherapie und ehemaliger Häftling im KZ Dachau, bestätigte diese negative Anthropologie, indem er erklärte: "Ich wage die Behauptung, daß grundsätzlich jede Nation holocaustfähig ist." Doch der deutschen Linken und dem linksliberalen juste milieu, das ihr dank seiner Medienhoheit überall zu gesellschaftsfähigen Auftritten verhilft, geht es kaum um anthropologische Wertungen. Der Linken geht es um die Überwindung ihrer Angst - der Angst vor dem eigenen Volk. Zweimal nämlich hat es ihr einen traumatischen Schock versetzt: So stand es mehrheitlich hinter einer rechten Diktatur und hielt ihr fast bis zum bitteren Ende die Treue; wenig später lehnte die Mehrheit der Mitteldeutschen eine linke Diktatur ab und stürzte sie schließlich auf friedliche Weise, was obendrein - horribile dictu! - zur nationalen Wiedervereinigung führte.

Von diesen Traumata haben sich Linke und Linksliberale bis heute nicht erholt, was ihr Mißtrauen gegenüber Volk, Nation und Staat begründet, das sich bis zum blanken Haß steigern kann. So skandierten die Antinationalen in den Reihen der Grünen bereits in den achtziger Jahren, als es um Zuwanderung und Asyl ging: "Ausländer, laßt uns mit diesen Deutschen nicht allein!" Im Zuge der Wiedervereinigung steigerte sich der antinationale Furor bei autonomen und antifaschistischen Krawalltruppen zu Haßappellen wie: "Deutschland, halt's Maul!", "Deutschland ver-recke!", "Nie wieder Deutschland!" oder "Polen muß bis Frankreich reichen - Deutschland von der Karte streichen!" Nähme dieser Staat seine Gesetze in bezug auf beide politischen Extrempositionen ernst, hätte er derartige Parolen und die ihnen entspringenden Handlungen längst als Rassismus und Volksverhetzung ahnden müssen.

Zur Überwindung ihrer nationalen Traumata bedient sich die Linke, unterstützt von den intellektuellen Begleitkompanien in den Feuilletons, seit Jahren zweier Strategien: Die SED-Herrschaft wird schöngeredet und jeder Vergleich mit dem NS-System, wie er einer antitotalitären Betrachtungsweise einzig angemessen wäre, entrüstet zurückgewiesen; zugleich wird der Mythos des antifaschistischen Widerstands beschworen und das Dritte Reich mit dem Stigma "finstere Zeiten" beziehungsweise "Epoche der Barbarei" pauschal abqualifiziert, was zwar dem schlimmen Schicksal der Opfer entspricht, den Erfahrungen der meisten damaligen Zeitgenossen aber völlig zuwiderläuft.

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Die moralische Überheblichkeit und der nachholende Widerstand, der in der bundesrepublikanischen Demokratie nur eine wohlfeile Heldenpose ist, resultierten aus einer Geschichtspolitik, die ausschließlich aus der Opferperspektive erfolgte.

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So stellte Joachim C. Fest in der Einleitung zu seiner Hitler-Biographie folgendes Gedankenexperiment an: "Wenn Hitler Ende 1938 einem Attentat zum Opfer gefallen wäre, würden nur wenige zögern, ihn einen der größten Staatsmänner der Deutschen, vielleicht den Vollender ihrer Geschichte, zu nennen." Und Sebastian Haffner resümierte angesichts der innen- und außenpolitischen Erfolge des Regimes für das Jahr 1939: "Die so durch den Augenschein Hitlerscher Leistungen Bekehrten oder Halbbekehrten wurden im allgemeinen keine Nationalsozialisten; aber sie wurden Hitleranhänger, Führergläubige. Und das waren auf dem Höhepunkt der allgemeinen Führergläubigkeit wohl sicher mehr als neunzig Prozent aller Deutschen." Demgegenüber wurde im Zuge der 68er-Revolution allen spätestens ab 1935 Geborenen eingeredet, ihre Eltern und Großeltern seien Verbrecher gewesen, mindestens aber Wegbereiter und Mitläufer von Massenmördern.

Diese moralische Überheblichkeit - besonders entlarvend ist der Fall des Blechtrommlers Günter Grass - und der nachholende Widerstand, der in der bundesrepublikanischen Demokratie nur eine wohlfeile Heldenpose ist, resultierten aus einer Geschichtspolitik, die ausschließlich aus der Opferperspektive erfolgte. Linke (Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter), Juden, Homosexuelle, Behinderte, Roma und Sinti, die zusammen vielleicht zwanzig bis dreißig Prozent der seinerzeitigen reichsdeutschen Bevölkerung ausmachten, errangen nach 1945 mit ihren Parteien, Verbänden und Organisationen das Deutungsmonopol hinsichtlich der nationalsozialistischen Ära und bilden seither das "moralische Gewissen" der Nation - teils offiziell dazu gedrängt, teils angemaßt. Daß ihr Blick auf die Vergangenheit, so verständlich und gerechtfertigt er ist, nur einen Teilaspekt wiedergibt, liegt auf der Hand. Jetzt, sechzig Jahre nach Kriegsende, ist der angelsächsische Historiker Peter Longerich, dessen Ruf untadelig und dessen Rang in der Forschung unbestritten ist, nach Auswertung aller verfügbaren Quellen zu einem gerechteren Urteil hinsichtlich der Deutschen und der Judenverfolgung gekommen: "Nicht die Mehrheit, aber doch ein erheblicher Anteil der Bevölkerung" habe vom Holocaust gewußt, schreibt er in seinem jüngsten Buch.

Derartige Erkenntnisse werden die Linken nicht daran hindern, die mißtrauisch beäugte Mehrheitsgesellschaft weiterhin zu pädagogisieren und zu therapieren, um deren "Ressentiments" und "Vorurteile" zu bekämpfen. Dabei grenzt es an Demagogie, einem Volk, das das reisefreudigste der Welt ist, Fremdenfeindlichkeit und mangelnde Toleranz zu attestieren, nur weil es die Zumutung ablehnt, mit jenen Kulturen im eigenen Land leben zu sollen, derentwegen es mehrheitlich ins Ausland reist. Weltoffen ist, wer andere Ethnien und fremde Kulturen in ihren je eigenen Heimatländern besucht, nicht aber jener, der sie auffordert, wahllos nach Deutschland einzuwandern. Bisher jedoch ist das Konzept der Linken und Linksliberalen glänzend aufgegangen: Sie haben das Volk in "diskriminierte" Minderheiten auseinanderdividiert - also in Frauen, Schwule, Behinderte etc., zu denen sich noch Juden und Ausländer gesellen -, so daß das Gemeinschaftsgefühl einer Mehrheit allmählich aufzuhören beginnt und die Autochthonen sich in einer multikulturellen Bevölkerung wiederfinden, die die Summe gleichberechtigter Minderheiten darstellt.

Kein Wunder, daß in einem derartigen Konglomerat von "nationaler Leitkultur", geschweige denn von deutschem Patriotismus nicht mehr die Rede sein kann, werden doch Familie, Volk und Nation obendrein ständig als "Mythen" denunziert und dekonstruiert. Die internationalistischen Linken und die kosmopolitischen Linksliberalen, die naturgemäß stets ein gebrochenes Verhältnis zu Volk, Nation und Vaterland haben, werden nach den für sie erschreckenden WM-Wochen daher alles daransetzen, die nationale Selbstfindung der Deutschen zu blockieren und ihre Landsleute wieder mit Zivilreligion und Political Correctness zu traktieren. Nachdem sie mit dem von Jürgen Habermas propagierten blutleeren "Verfassungspatriotismus" wenig Erfolg hatten, scheinen sie es nun mit einem neuen Projekt versuchen zu wollen: dem "kosmopolitischen Patriotismus" - einem hölzernen Eisen, denn die Patria bedeutet immer "das Eigene" im Gegensatz zum "Fremden", zu dem das Vaterland umgebenden Kosmos der anderen Völker und Länder.

Doch diesmal stehen die Zeichen für die Linken und ihre fellow travellers nicht besonders gut. Die jüngste Begeisterung für die Nation entpuppte sich erst dann als harmloser Party-Patriotismus, nähmen Claudia Roth und Volker Beck mit der Deutschlandfahne und schwarzrotgold geschminkt an einer Schwulen- und Lesbendemonstration im Ausland teil. Solange diese Vorstellung absurd ist, besteht Hoffnung auf nationale Genesung.

 

Peter Kuntze ist Journalist und Buchautor, war von 1968 bis 1997 Redakteur der "Süddeutschen Zeitung". Für das Forum der JUNGEN FREIHEIT schrieb er zuletzt den Beitrag "Wider die Gleichheitslüge" (JF 22/06).


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