© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/06 01. September 2006

Meldungen

Dresdner Brückenstreit kommt vor Gericht

DRESDEN. Der Streit um den Bau der Dresdner Waldschlößchenbrücke kommt vor Gericht. Die Landeshauptstadt legte vergangenen Freitag vor dem Verwaltungsgericht Dresden Widerspruch gegen die kurz zuvor vom Regierungspräsidium angeordnete Auftragsvergabe ein, mit der der umstrittene Brückenbau beginnen sollte. Das Gericht wird damit zunächst über eine mögliche aufschiebende Wirkung des Bescheids des Regierungspräsidiums zu befinden haben. Der Stadtrat wird sich am 5. September erneut mit der Waldschlößchenbrücke befassen. Das Regierungspräsidium als Rechtsaufsichtsbehörde hatte sich über den Widerstand des Stadtrates hinweggesetzt und anstelle des Parlaments Aufträge zum Bau der Waldschlößchenbrücke ausgelöst. Es gebe keine andere Möglichkeit, um mögliche Schadensersatzansprüche von der Stadt abzuwenden, hieß es zur Begründung. Zudem müsse der Bürgerentscheid umgesetzt werden. Im Februar 2005 hatten sich die Dresdner mehrheitlich für den Bau der neuen Elbquerung ausgesprochen. Sollte die Waldschlößchenbrücke gebaut werden, droht dem Dresdner Elbtal die Aberkennung des Weltkulturerbe-Titels durch die Unesco.

 

Doppelte Ehrung für Stuttgarter Theater

BERLIN. Das Staatsschauspiel Stuttgart unter der neuen Leitung von Hasko Weber ist von einer unabhängigen Kritikerjury zum "Theater des Jahres" gewählt worden. "Schauspielerin des Jahres" wurde die 26jährige Katharina Schüttler. Sie wurde für die Titelrolle in Thomas Ostermeiers Ibsen-Inszenierung "Hedda Gabler" an der Berliner Schaubühne ausgezeichnet. "Schauspieler des Jahres" ist der 32jährige Felix Goeser als "Platonow" in Karin Henkels Tschechow-Inszenierung am Staatsschauspiel Stuttgart. Das teilte die von der Fachzeitschrift Theater heute berufene Jury aus 38 Kritikern in Berlin mit. Zur "Inszenierung des Jahres" wurde Jürgen Goschs Version von Shakespeares "Macbeth" am Düsseldorfer Schauspielhaus gewählt.

 

Sachsen-Anhalt: Literaturrat gegründet

MAGDEBURG. Sachsen-Anhalts Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) hat einen Literaturrat berufen. Das Gremium soll in Zusammenarbeit mit der Kunststiftung des Landes eine inhaltliche Programmatik für die Literaturförderung entwickeln und dem Kultusministerium Empfehlungen zur Vernetzung der Literaturarbeit mit Museen, Theatern, Kulturstiftungen sowie Schulen unterbreiten. Der Literaturrat soll zudem Wettbewerbe oder Ausschreibungen initiieren und die Juryarbeit der Literaturpreise koordinieren.

 

Bayreuth-Nachfolge: Keine Rechtsansprüche

BERLIN. Die Kulturmanagerin Nike Wagner hält die Nachfolge in der Leitung der Bayreuther Festspiele nach der Ära des jetzigen Chefs Wolfgang Wagner noch nicht für entschieden. "Rechtsansprüche" auf diese Funktion habe keiner, sagte die Urenkelin Richard Wagners Mittwoch vergangener Woche der Berliner Morgenpost. "Auch niemand aus der Familie Wagner", fügte sie hinzu. Den Politikern und Strippenziehern um Bayreuth wünsche sie viele schlaflose Nächte. "Sie müssen einen neuen Geist in das alte Haus wählen", sagte die 61jährige Leiterin des Weimarer Kunstfestes, die ihren Vertrag dort gerade verlängert hat. Das Kunstfest bietet noch bis zum 17. September ein gemischtes Programm aus Musik, Ausstellungen, Tanz Literatur, Theater, Politik und Kino.

 

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Offizielles Werbemotto der Messe Essen GmbH


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