© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/06 29. September 2006

Meldungen

Köln: Entwurf für Großmoschee steht

Köln. Die Kirchenarchitekten Gottfried und Paul Böhm haben den Architekturwettbewerb für den Bau der Moschee im Kölner Stadtteil Ehrenfeld gewonnen. Das von der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) geplante islamische Gotteshaus soll 1.200 Gläubigen Platz bieten. Die Moschee wird eine Kuppel und zwei bis zu 50 Meter hohe Minarette erhalten. Der Gebetsruf des Muezzin wird nach Angaben der dem türkischen Religionsministerium nahestehenden Ditib nur im Innenhof der Moschee zu hören sein. Anwohner versuchen derzeit, mit Hilfe eines Bürgerbegehrens den Bau des Gotteshauses zu verhindern.

 

Bund prüft Optionen für "sichtbares Zeichen"

Berlin. Die Bundesregierung prüft laut Kulturstaatsminister Bernd Neumann mehrere Optionen für das im Koalitionsvertrag vereinbarte "sichtbare Zeichen" zur Erinnerung an Flucht und Vertreibung. Derzeit werde ein detailliertes Konzept vorbereitet, sagte Neumann. Nach Informationen der Deutschen Presse Agentur sind als Standort für die geplante Einrichtung unter anderem das Kronprinzenpalais Unter den Linden, in dem derzeit die Ausstellung "Erzwungene Wege" stattfindet, sowie der Tränenpalast am Bahnhof Friedrichstraße und eine Kirche im Gespräch.

 

Schleswig-Holstein kippt Kopftuchverbot

Kiel. Die Große Koalition in Schleswig-Holstein hat das geplante Kopftuchverbot sowie das Verbot religiöser Symbole an den Schulen gekippt. Vertreter von CDU und SPD haben sich nach Angaben des Bildungsministeriums am Wochenende darauf geeinigt, eine entsprechende Regelung nicht in das neue Schulgesetz des Landes aufzunehmen. Ursprünglich war geplant gewesen, Lehrern sowohl das Tragen von Kopftüchern als auch von christlichen und jüdischen Symbolen zu verbieten. Anlaß zu der Gesetzesinitiative gab eine moslemische Lehramtsreferendarin, die im Februar ihren Dienst mit einem Kopftuch angetreten hatte.

 

Rechnungshof warnt vor Frühpensionierung

Berlin. Der Bundesrechnungshof hat Pläne der Bundesregierung kritisiert, nach denen fast 15.000 Beamte bei Post, Postbank und Telekom mit 55 Jahren vorzeitig in den Ruhestand geschicht werden sollen. Nach einem Bericht der Berliner Zeitung haben die Rechnungsprüfer in einer Stellungnahme für den Haushaltsausschuß des Bundestages auf "die Gefahr finanzieller Mehrbelastungen für den Bund in zweistelliger Millionenhöhe" hingewiesen. Laut Gesetzentwurf gebe es für die betroffenen Beamten keine adäquaten Aufgaben mehr. Diesen solle daher die Möglichkeit der Frühpensionierung eingeräumt werden. Entgegen dem Gesetzentwurf zweifelt der Bundesrechnungshof daran, daß die Regelung für den Bund kostenneutral wäre.


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