© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/06 20. Oktober 2006

Meldungen

Günter de Bruyn erhält deutschen Sprachpreis

KASSEL. Der Schriftsteller Günter de Bruyn erhält den Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache. Vergeben wird die Auszeichnung von der Eberhard-Schöck-Stiftung und dem Verein Deutsche Sprache (VDS) für besondere Verdienste um die deutsche Sprache. Die Verleihung des mit 35.000 dotierten Preises findet an diesem Samstag (21. Oktober) in Kassel statt, Laudator ist der Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Wolfgang Thierse. "De Bruyn ist ein meisterhafter Erzähler, der Alltägliches ebenso eindrucksvoll beschreibt wie bewegende Momente der Geschichte", begründete die Jury ihre Entscheidung. Günter de Bruyn handhabe die deutsche Sprache virtuos, und vielfach sei sie ihm nicht nur das Mittel des Ausdrucks, sondern auch der Gegenstand der Reflexion. Nach Rolf Hochhuth im Jahr 2001 ist de Bruyn der zweite Schriftsteller, der mit dem Jacob-Grimm-Preis ausgezeichnet wird.

 

Sprachzeitung gegen Fußball-Anglizismen

ERLANGEN. Torwart statt "Keeper" und Torjäger statt "Goalgetter" - die Zeitung Deutsche Sprachwelt setzt sich dafür ein, Fußball-Anglizismen aus dem deutschen Sprachgebauch zu verbannen. Zu diesem Zweck hat sie jetzt in Zusammenarbeit mit der Aktion www.woerterfinden.de, der Internet-Wortdatenbank für besseres Deutsch, eine "Transferliste" eröffnet mit zunächst elf "Auswechselwörtern", die sie "auf die Ersatzbank" schicken will. Die in Erlangen erscheinende Vierteljahreszeitschrift will mit dieser Aktion zum Nachdenken über den oft überbordenden Gebrauch von Anglizismen anregen. Häufig gebe es geeignete deutsche Entsprechungen. Die Liste sei keine Verbots-, sondern eine Empfehlungsliste, teilte der Schriftleiter der Deutschen Sprachwelt, Thomas Paulwitz, mit.

 

Böhmer will Deutsch ins Grundgesetz aufnehmen

BERLIN. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), hat sich offen gezeigt für eine Aufnahme der deutschen Sprache ins Grundgesetz. Zwar seien sich die Deutschen auch ohne Verankerung im Grundgesetz des Wertes der deutschen Sprache bewußt, sagte die Staatsministerin im Kanzleramt der Netzeitung. "Wenn sich aber ein größerer Kreis dafür stark macht, der deutschen Sprache Verfassungsrang zu geben, dann will ich das gerne positiv begleiten." Böhmer reagierte damit auf einen Vorschlag des kulturpolitischen Sprechers der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen, der dafür plädiert hatte, Deutsch als Staatssprache im Grundgesetz zu verankern.

 

CDU Sachsen: Sorbische Sprache erhalten

DRESDEN. Der sächsische Landtag hat eine Initiative zur Stärkung des sorbischen Schulwesens beschlossen. Danach soll die Landesregierung ein langfristiges Konzept für das sorbische Schulnetz unter Einbeziehung von Vertretern der Minderheit vorlegen. Nach Auffassung der CDU-Fraktion sollte sorbischsprachigem Lehrer- und Erziehernachwuchs mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Derzeit gebe es an der Universität Leipzig die einzige Möglichkeit, Lehrer für Sorbisch auszubilden. Wegen des Numerus clausus gestalteten sich die Zugangsvoraussetzungen in anderen Fächern schwierig. Die CDU-Fraktion plädiert deshalb dafür, mehr Studenten die Möglichkeit zu verschaffen, Sorbisch und weitere Fächer auf Lehramt in Leipzig zu studieren.

 

Sprach-Pranger

"volksbundlife.de"

Internetseite ( "The Meeting point") u.a. für Teilnehmer der "Workcamps" des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.


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