© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/06 17. November 2006

Zitate

"Für die Deutschen liegt der nationale Skandal nicht darin, daß ein paar junge Dummköpfe in Uniform mit Totenköpfen ein makaberes Ritual veranstalteten, sondern in der systematischen Fehldarstellung der Situation durch Bundesregierung und Parlament."

Peter Scholl-Latour in der "Welt" vom 5. November

 

 

"Angeblich geht es überall um die Patienten, tatsächlich um die Gewinnspannen der Pharmaindustrie wie der Apotheker, um die Nachprüfbarkeit ärztlicher Leistungen in Rostock wie in München und um den himmelschreienden Irrsinn Hunderter Kassen mit Vorständen, Geschäftsführern und Gebietsleitern."

Alexander Gauland, Publizist, im "Tagesspiegel" vom 6. November

 

 

"Die CDU muß dafür sorgen, daß sich in Fraktionen und Landesverbänden das nötige Hardliner-Potential entwickelt: Leute, die - innerhalb der Grenzen des Grundgesetzes - erzkonservative bis reaktionäre Parolen verkünden und einen Kontrapunkt setzen zum liberalen oder sozialdemokratischen Gedankengut der Merkels, Pofallas oder Rüttgers."

Andreas Theyssen in der "Financial Times Deutschland" vom 6. November

 

 

"Obwohl Politiker aller Parteien in Sonntagsreden Frieden und Menschenrechte beschwören, besteht die Bundeswehr nicht aus Friedens­aposteln und Chorknaben, sondern aus jungen Männern und Frauen, die militärisch gedrillt und - unter anderem - auch zum Töten ausgebildet wurden. Damit geht eine gewisse Verrohung Hand in Hand, besonders dann, wenn man sie an Orte verfrachtet, wo sie Gefahr laufen, von Heckenschützen beschossen oder von Minen zerrissen zu werden."

Hans Christoph Buch, Schriftsteller, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 7. November

 

 

"Generell hat man den Eindruck: Die Beziehungen zu Polen sind für Deutschland mehr Pflicht als Wunsch. Wir werden noch nicht für voll genommen."

Aleksander Kwasniewski, Ex-Präsident Polens, im "Tagesspiegel" vom 8. November

 

 

"Die demographischen Probleme Deutschlands sind jahrzehntelang unter den Teppich gekehrt worden. Politik und Wirtschaft verweigerten sich der Realität, als sei Krisenbewußtsein eine ansteckende Krankheit, deren Ausbreitung es zu verhindern gilt. So renommierte Bevölkerungsforscher wie Herwig Birg gelten bis heute als apokalyptische Spinner, deren Prognosen niemand wirklich ernst zu nehmen braucht. Damit dürfte nun endgültig Schluß sein."

Regine Zylka in der "Berliner Zeitung" vom 8. November

 

 

"Von den verlorenen Kriegen demoralisiert, haben die Deutschen den Glauben an sich und ihre Zukunft verloren. Bedenkt man, daß auch die Kriegsverlierer Italien und Japan sowie das ehemals faschistische Spanien zu den Schlußlichtern der Geburtenstatistiken gehören, so kann man auch hier einen gewissen Effekt vermuten."

Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo-Instituts, im "ifo Standpunkt" 79/06 vom 8. November


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