© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/06 17. November 2006

Tragödie auf See:
Der Untergang der "Pamir"
Christoph Martinkat

Man schreibt den 21. September 1957. Die Viermastbark "Pamir" treibt in schwerem Hurrikan südwestlich der Azoren. Funker Wilhelm Siemers setzt um 10.36 Uhr einen ersten Hilferuf ab, doch der Untergang des Segelschulschiffs ist nicht mehr abzuwenden. Gegen 13 Uhr kentert die "Pamir", mit 86 Mann Besatzung und 3.780 Tonnen Getreide an Bord. Männer, die sich im Tauwerk verwickelt haben, werden mit in die Tiefe gerissen. Die anderen schwimmen hastig davon, um nicht vom Sog erfaßt zu werden. Wogen von sieben Metern Höhe und salzige Gischt machten ihnen das Atmen schwer. Unterdessen läuft eine der größten Suchaktionen in der Geschichte der Seefahrt an.

Fünf Mann im Wrack eines Rettungsbootes

Sieben Tage lang suchen 78 Schiffe aus 15 Ländern nach Überlebenden. Am Morgen des 23. September werden sie fündig. Fünf junge Seeleute sitzen in dem Wrack eines Rettungsboots, das nur wegen seiner Lufttanks noch schwimmt. Tags darauf wird ein sechster Überlebender gerettet. Doch für alle anderen Besatzungsmitglieder, darunter 50 junge Kadetten, kommt jegliche Hilfe zu spät. Unter dem Titel "Der Untergang der 'Pamir'" zeichnet ein TV-Zweiteiler (22./24. Nov., 20.15 Uhr, ARD) die Tragödie um das deutsche Segelschulschiff nun aufwendig nach. Für die Außenaufnahmen orderte das Team mit der Viermastbark "Sedov" - die 1945 als Reparationsleistung von Bremen nach Murmansk ging - eigens den größten Windjammer der Welt. Und auch die Film-Belegschaft liest sich vielversprechend: Klaus J. Behrendt, Jan Josef Liefers, Dietmar Bär .... - man darf gespannt sein.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen