© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/06 08. Dezember 2006

Zitate

"Ich vermute, es ist kein Zufall, daß der Klimawandel-Fundamentalismus gerade in Europa seinen fruchtbarsten Boden gefunden hat. In Europa, das zur säkularsten Gesellschaft der Welt geworden ist, haben traditionelle Religionen den geringsten Zuspruch in der Bevölkerung. Dennoch verspüren die Menschen das Bedürfnis nach Trost und höheren Werten, wie sie die Religion vermittelt. Die grünen Propheten und die sogenannte globale Heilsarmee haben dieses Vakuum aufgefüllt."

Nigel Lawson, Mitglied des Economic Affairs Committee des britischen Oberhauses, in der "Weltwoche" 48/06 vom 30. November

 

 

"Bei aller politischen Parteinahme für die 'Kauflustigen', die angeblich nicht nur von Montag bis Samstag rund um die Uhr, sondern auch noch am Sonntag einkaufen wollen, denke ich auch an diejenigen, denen die materiellen Voraussetzungen fehlen, sich an der nun ausgerufenen allgemeinen Kauflust zu beteiligen. Insgesamt halte ich es für dringend angesagt, daß nach der Adventszeit 2006 die ganze Aktion überprüft und geklärt wird, ob man für den kommenden Advent diese maßlose Erweiterung der Ladenöffnungszeiten nicht wieder revidiert."

Wolfgang Huber, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, im "Rheinischen Merkur" vom 30. November

 

 

"Vielleicht ist der eigentliche Sinn des Weihnachtsfestes ja inzwischen ein ganz anderer als die Geburtstagsfeier für den Herrn der Christenheit. In einer Zeit, in der an einem ganz normalen Sonntag nur noch drei von hundert Protestanten den Weg in einen Gottesdienst finden - bei den Katholiken sieht es nicht ganz so schlimm aus -, in solch einer Zeit relativer Kirchenferne also ist eine derartige Vermutung vielleicht nicht ganz abwegig."

Uwe Bork, Publizist, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 4. Dezember

 

 

"Mit Jörg Schönbohm verschwindet neben der Person auch ein Flügel aus der öffentlichen Wahrnehmung, jene Konservativen, die mit Strauß, Dregger, Wallmann und Kanther einst eine mächtige, bewahrende Pressure-Group in der Union waren - zuerst gegen die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze und eine neue Ostpolitik, später gegen Multikulturalismus, Homoehe und Extremfeminismus. Nun könnte man darüber hinwegsehen, wenn der Flügel verkümmert wäre, weil die gesellschaftlichen Gruppen darunter verschwunden sind. Doch die steigende Zahl der Nichtwähler und die Erfolge der NPD sprechen eine andere Sprache."

Alexander Gauland, Publizist, im "Tagesspiegel" vom 4. Dezember

 

 

"In der Unions-Führung sitzt kein wirklich Konservativer, geschweige denn ein Wirtschaftspolitiker von Format - dafür aber drei gewerkschaftsnahe Vertreter. Und daß Merkel in dieser Stunde noch nicht einmal dem Brandenburger ein öffentliches Dankeschön für seinen Einsatz hinterherrief, zeugt nicht von Stilsicherheit."

Michael Inacker, Publizist, in der "Wirtschaftswoche" 49/06 vom 4. Dezember


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen