© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 52/06 01/07 22./29. Dezember 2006

Meldungen

Iran ersetzt US-Dollar durch Euro im Ölhandel

TEHERAN. Der Iran will künftig bei seinen Auslandsgeschäften den US-Dollar durch den Euro ersetzen. Insbesondere der Erdölhandel sollte in der EU-Währung kalkuliert werden, kündigte der iranische Regierungssprecher Gholam-Hussein Elham letzten Montag in Teheran an. Dadurch solle die Abhängigkeit von der US-Währung beendet werden. "Die Regierung hat die Zentralbank angewiesen, den Dollar durch den Euro zu ersetzen, um die Probleme der Regierungsorgane im internationalen Handel und bei Warenkreditbriefen zu begrenzen", erläuterte Elham. Die USA üben seit einiger Zeit Druck auf internationale Banken aus, nicht mehr mit iranischen Kunden zu handeln. Der Erdölexport macht etwa 80 Prozent der iranischen Deviseneinnahmen aus.

 

Institutsboykott wegen Holocaust-Konferenz

GENF/PARIS. Aus Protest gegen die umstrittene Holocaust-Konferenz in Teheran (JF 51/06) werden etwa 40 Forschungsinstitute aus Europa und Nordamerika ihre Kontakte zum iranischen Institut für Politische und Internationale Studien (IPIS) abbrechen. Das IPIS hatte die vom iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadi-Nedschad angeregte Veranstaltung Anfang letzter Woche organisiert. Der Protest wurde von François Heisbourg, Präsident des Genfer Zentrums für Sicherheitspolitik (GCSP), organisiert. Das IPIS habe sich zum Komplizen der Holocaust-Leugner gemacht und damit den Status als Partner anderer internationaler Institute verwirkt, erklärte Heisbourg voriges Wochenende in Paris. Die Protesterklärung wurde auch von Volker Perthes, dem Direktor der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik, unterzeichnet.


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